Hamburg. Freiwillige Feuerwehr sorgte mit Nachricht zum Abbruch des Hafengeburtstags für Verwirrung. Die Brandursache ist noch unklar.

Die pechschwarze Rauchwolke, die am Sonntagabend von der Veddel in Richtung Hafen zog, war noch in Pinneberg zu sehen. Es qualmte gewaltig, und das lag vor allem am Kunststoff, der in rauen Mengen in der Lagerhalle „auf der Peute“ abbrannte. Sogar in Övelgönne rümpften Spaziergänger die Nase: Es roch verbrannt.

Gut acht Kilometer entfernt kämpften sechs Löschzüge und bis zu 250 Feuerwehrleute bis tief in die Nacht gegen das Großfeuer, das die Lagerhalle völlig zerstörte und auch am folgenden Tag die Feuerwehr beschäftigte. Noch am Montagmorgen war sie mit drei Löschzügen am Brandort, am Mittag waren 16 Feuerwehrleute im Einsatz, um letzte Glutnester ausfindig zu machen und zu löschen. Um 5.37 Uhr am Dienstag dann die Entwarnung: Mit einer Wärmebildkamera konnten keine Glutnester mehr gefunden werden. Für die Stadt ist der Brand ein buchstäblich historischer Verlust: Die 1909 in Fachwerkbauweise erbaute Lagerhalle stand unter Denkmalschutz.

Wie es zu dem Feuer kommen konnte, ist unklar – die Brandermittler der Polizei dürfen die heiße Ruine noch nicht betreten. „Das Gebäude – oder was davon noch steht – ist akut einsturzgefährdet“, sagte Feuerwehrsprecher Werner Nölken. Nölken rechnet damit, dass die wenigen noch verbliebenen Wände in den kommenden Tagen eingerissen werden. Den Abbruch realisieren wird einer der Pächter der zerstörten Halle, ein Hamburger Abbruchunternehmen. Weiterhin gibt es keine Hinweise, dass ein Mensch zu Schaden gekommen ist. Die Feuerwehr war zunächst davon ausgegangen, weil ein Zeuge kurz vor dem Brand einen Mann in dem Gebäude gesehen haben will. Bevor das Feuer in der Holzkonstruktion richtig durchzünden konnte, durchkämmten Feuerwehrleute die Halle, entdeckten aber keine Person.

Lagerhalle brennt im Hamburger Hafen

Im Hamburger Hafen brach am Sonntag ein Großfeuer in einer Lagerhalle aus
Im Hamburger Hafen brach am Sonntag ein Großfeuer in einer Lagerhalle aus © HA | Michael Arning
Die Lagerhalle glich am Montagmorgen nur noch einer Ruine
Die Lagerhalle glich am Montagmorgen nur noch einer Ruine © HA | Michael Arning
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort © HA | Andre Zand-Vakili
Die angrenzende A255 war zeitweise gesperrt
Die angrenzende A255 war zeitweise gesperrt © Kim Bräuniger
Der Rauch des Großbrandes ist auch über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen
Der Rauch des Großbrandes ist auch über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen © Jörn Burmeister
Eine gewaltige Rauchwolke zog über Hamburg. So sahen die Besucher des Hafengeburtstags den Rauchpilz.
Eine gewaltige Rauchwolke zog über Hamburg. So sahen die Besucher des Hafengeburtstags den Rauchpilz. © Daniel Schaefer
Die Rauchsäule über dem Hafen
Die Rauchsäule über dem Hafen © HA | Daniel Schaefer
In der Lagerhalle waren unter anderem Schausteller-Ausrüstung, Bauschutt und Styropor gelagert
In der Lagerhalle waren unter anderem Schausteller-Ausrüstung, Bauschutt und Styropor gelagert © HA | Michael Arning
Passanten beobachten, wie die Feuerwehr die Lagerhalle in Hamburg löscht
Passanten beobachten, wie die Feuerwehr die Lagerhalle in Hamburg löscht © dpa | Bodo Marks
Die Feuerwehr löscht die Lagerhalle auf der Veddel
Die Feuerwehr löscht die Lagerhalle auf der Veddel © dpa | Bodo Marks
Schaulustige an dem Unglücksort
Schaulustige an dem Unglücksort © dpa | Bodo Marks
Der Rauch des Großbrandes ist über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen
Der Rauch des Großbrandes ist über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen © Jörn Burmeister
Mehrere Löschzüge waren vor Ort
Mehrere Löschzüge waren vor Ort © HA | Michael Arning
Sogar in Ottensen war die Rauchsäule zu sehen
Sogar in Ottensen war die Rauchsäule zu sehen © HA | Maike Schiller
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © dpa | Bodo Marks
Diese Männer nutzten das Spektakel für ein Selfie
Diese Männer nutzten das Spektakel für ein Selfie © HA | Axel Leonhard
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © dpa | Bodo Marks
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © dpa | Bodo Marks
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © Andre Zand-Vakili
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © Andre Zand-Vakili
Der Rauch zog in etwa 50 Metern Höhe über Hamburg
Der Rauch zog in etwa 50 Metern Höhe über Hamburg © HA | Axel Leonhard
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen © HA | Michael Arning
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen © HA | Michael Arning
Von der Autobahn aus war das Feuer gut zu sehen
Von der Autobahn aus war das Feuer gut zu sehen © HA | Hinnerk Blombach
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © Andre Zand-Vakili
Das Feuer ist in einem Industriegebiet ausgebrochen
Das Feuer ist in einem Industriegebiet ausgebrochen © HA | Michael Arning
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Über das Informationssystem Katwarn sollten Anwohner in den angrenzenden Stadtteilen aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die erste Warnung um 20.20 Uhr erreichte viele Betroffene zu spät. Via Facebook gab es bereits am Sonntagabend Nachfragen, warum es keine Katwarn-Meldung gegeben habe. Die Feuerwehr Hamburg vermutete technische Probleme. Erst die zweite Warnung in der Nacht konnte offenbar störungsfrei gesendet werden. Die Autobahn 255, nur 50 Meter vom Brandort entfernt, wurde gesperrt. Aus Sicherheitsgründen schlossen die Musical-Theater „König der Löwen“ und „Das Wunder von Bern“ die Zulüftungen.

Rauchwolke schob sich bedrohlich auf Hafenmeile zu

Die Feuerwehr hatte zunächst empfohlen, eine Vorstellung von „König der Löwen“ abzusagen. Nach Rücksprache mit der Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr habe man sich entschieden, die Show weiterlaufen zu lassen, sagte eine Sprecherin des Veranstalters Stage Entertainment.

Auch vom Hafengeburtstag aus war die Rauchwolke gut zu sehen, die sich von Süden bedrohlich auf die Hafenmeile zuschob. Gegen 21 Uhr, nach dem offiziellen Ende, habe die Einsatzleitung Hafengeburtstag beschlossen, die Besucher über den Brand zu informieren und sie zum Verlassen des Geländes aufzufordern, so Nölken. Glücklicherweise sei der Rauch aber über die Hafenmeile hinweggezogen.

Für Ärger bei der Feuerwehr sorgte jedoch eine Mitteilung bei Facebook und Twitter der Freiwilligen Feuerwehr. Diese hatte bereits vor der offiziellen Durchsage gepostet, dass der Hafengeburtstag wegen des Brands abgebrochen werden müsse. In den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Nachricht innerhalb von Minuten. Später wurden die Einträge gelöscht. Die Berufsfeuerwehr prüft nun, wie sie solche Einträge künftig unterbinden kann.