Hamburg. Am Sonntag war die denkmalgeschützte Lagerhalle in Flammen aufgegangen, ein Rauchpilz zog über die Stadt. Probleme bei Katwarn App.

Ein gewaltiger Rauchpilz ist am Sonntagabend über Hamburg gezogen: In einer Lagerhalle auf der Peute (Veddel) war ein Großbrand ausgebrochen. Am Montagmorgen hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, ihr Einsatz war aber auch am Montagabend noch nicht beendet. Ein Feuerwehrsprecher sagte, die Naclöscharbeiten, an denen zuletzt noch zehn Einsatzkräfte beteiligt waren, könnten sich noch die Nacht über hinziehen: Da die Halle nach dem Brand einsturzgefährdet ist, können die Retter nur aus sicherer Entfernung arbeiten. Das erschwere die Suche nach Glutnestern enorm, so ein Sprecher. Um 5.37 Uhr am Dienstag dann die Entwarnung. Mit der Wärmebildkamera wurden keine Brandherde mehr ausfindig gemacht, nach mehr als 30 Stunden konnte die Feuerwehr den Einsatz beenden. Die Lagerhalle war 1909 gebaut worden. Sie stand unter Denkmalschutz.

Hafengeburtstagsbesucher von Feuer überrascht

Tausende Besucher des Hafengeburtstags blickten am Sonntag von den Landungsbrücken auf das Unglück in dem Industriegebiet auf der Veddel, die Rauchwolke war sogar von Ottensen, Bramfeld und Pinneberg aus zu sehen. Die Meldung, ein Musical von Stage Entertainment im Hafen sei vorsorglich abgesagt worden, hat sich nicht bestätigt. Es hatte offenbar zuerst eine Empfehlung der Feuerwehr für den "König der Löwen" gegeben. Sprecher Stephan Jaekel: "Das Theater hat nach Rücksprache mit Feuerwehr und Polizei beschlossen, dass nur bestimmte Zulüftungen aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben müssen" Stage Entertainment zeigt im Hafen die beiden Musicals "Der König der Löwen" und "Das Wunder von Bern".

Lagerhalle brennt im Hamburger Hafen

Im Hamburger Hafen brach am Sonntag ein Großfeuer in einer Lagerhalle aus
Im Hamburger Hafen brach am Sonntag ein Großfeuer in einer Lagerhalle aus © HA | Michael Arning
Die Lagerhalle glich am Montagmorgen nur noch einer Ruine
Die Lagerhalle glich am Montagmorgen nur noch einer Ruine © HA | Michael Arning
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort © HA | Andre Zand-Vakili
Die angrenzende A255 war zeitweise gesperrt
Die angrenzende A255 war zeitweise gesperrt © Kim Bräuniger
Der Rauch des Großbrandes ist auch über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen
Der Rauch des Großbrandes ist auch über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen © Jörn Burmeister
Eine gewaltige Rauchwolke zog über Hamburg. So sahen die Besucher des Hafengeburtstags den Rauchpilz.
Eine gewaltige Rauchwolke zog über Hamburg. So sahen die Besucher des Hafengeburtstags den Rauchpilz. © Daniel Schaefer
Die Rauchsäule über dem Hafen
Die Rauchsäule über dem Hafen © HA | Daniel Schaefer
In der Lagerhalle waren unter anderem Schausteller-Ausrüstung, Bauschutt und Styropor gelagert
In der Lagerhalle waren unter anderem Schausteller-Ausrüstung, Bauschutt und Styropor gelagert © HA | Michael Arning
Passanten beobachten, wie die Feuerwehr die Lagerhalle in Hamburg löscht
Passanten beobachten, wie die Feuerwehr die Lagerhalle in Hamburg löscht © dpa | Bodo Marks
Die Feuerwehr löscht die Lagerhalle auf der Veddel
Die Feuerwehr löscht die Lagerhalle auf der Veddel © dpa | Bodo Marks
Schaulustige an dem Unglücksort
Schaulustige an dem Unglücksort © dpa | Bodo Marks
Der Rauch des Großbrandes ist über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen
Der Rauch des Großbrandes ist über der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen zu sehen © Jörn Burmeister
Mehrere Löschzüge waren vor Ort
Mehrere Löschzüge waren vor Ort © HA | Michael Arning
Sogar in Ottensen war die Rauchsäule zu sehen
Sogar in Ottensen war die Rauchsäule zu sehen © HA | Maike Schiller
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © dpa | Bodo Marks
Diese Männer nutzten das Spektakel für ein Selfie
Diese Männer nutzten das Spektakel für ein Selfie © HA | Axel Leonhard
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © dpa | Bodo Marks
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © dpa | Bodo Marks
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © Andre Zand-Vakili
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © Andre Zand-Vakili
Der Rauch zog in etwa 50 Metern Höhe über Hamburg
Der Rauch zog in etwa 50 Metern Höhe über Hamburg © HA | Axel Leonhard
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen © HA | Michael Arning
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen
Die Feuerwehr bekämpft die Flammen © HA | Michael Arning
Von der Autobahn aus war das Feuer gut zu sehen
Von der Autobahn aus war das Feuer gut zu sehen © HA | Hinnerk Blombach
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen
Die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen © Andre Zand-Vakili
Das Feuer ist in einem Industriegebiet ausgebrochen
Das Feuer ist in einem Industriegebiet ausgebrochen © HA | Michael Arning
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Technische Probleme bei Katwarn App

Die Feuerwehr Hamburg löste „Katwarn“ aus, das Informationssystem für die Bevölkerung. Es warnt über die gleichnamige App. Die erste Warnung wurde nach Auskunft der Feuerwehr um 20.20 Uhr gesendet. Die Warnung schien jedoch nicht alle Stadtteile erreicht zu haben. Via Facebook gab es bereits am Sonntagabend Nachfragen, warum es keine Katwarn-Meldung gegeben habe. Die Feuerwehr Hamburg vermutete technische Probleme. Erst die zweite Warnung in der Nacht konnte offenbar störungsfrei gesendet werden.

Die Bewohner der von der Rauchwolke betroffenen Wohngebiete, darunter die Veddel, wurden informiert, dass sie die Fenster ihrer Wohnungen geschlossen halten sollen. Über soziale Netzwerke warnten sich die Betroffenen zudem gegenseitig. Die Feuerwehr schickte zahlreiche Spürtrupps los, die Messungen durchführten. Eine besondere Belastung des Rauchs gab es laut Feuerwehr nicht.

Auch der Hafengeburtstag war von dem Feuer betroffen. „Wir hatten USB-Sticks bekommen, auf denen verschiedene Warndurchsagen waren“, so einer der Veranstalter. Gegen 20.45 Uhr kam über Funk die Durchsage, dass die Durchsage Nummer 1 abgespielt werden soll. „Wir bitten sie das Veranstaltungsgelände umgehend zu verlassen. Bitte folgen sie den Wegekennzeichnungen an den Orientierungstürmen und den Anweisungen des Sicherheitspersonals. Vielen Dank für ihr Verständnis“, lautete Durchsage. „Die Leute sind ganz entspannt gewesen. Einige sind auch sitzen geblieben und erst gegangen, als sie merkten, dass keine Musik mehr kommt. Davon Betroffen war auch die Techno-Party im Beachclub ,Strand Pauli’“, erklärte Nölken

Feuerwehr lässt Halle kontrolliert abbrennen

Die Lagerhalle an der Peutestraße ist mehrere hundert Quadratmeter groß und brannte am Sonntagabend in voller Ausdehnung. Erste Befürchtungen, dass sich Menschen in der Lagerhalle aufhielten, konnten sich nicht bestätigen. Nach ersten Erkenntnissen waren in der mehrere hundert Quadratmeter großen Halle auf der Peute unter anderem Schausteller-Ausrüstung, Bauschutt und Styropor gelagert.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von mehr als 250 Personen die ganze Nacht im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen. Die nahe gelegene Autobahn 255 war nach Angaben der Feuerwehr während der Löscharbeiten gesperrt. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren sind vor Ort. Mit Baggern seien noch Glutnester in der abgebrannten Halle freigelegt worden, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.

Es soll vermehrt Verpuffungen in der Halle gegeben haben. Diese ließ die Feuerwehr kontrolliert abbrennen, um ihre Einsatzkräfte nicht zu gefährden, sagte eine Sprecher der Feuerwehr. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Bei dem Brand wurde niemand verletzt. Wie hoch der entstandene Schaden ist, ließ sich noch nicht sagen.

Brandermittler der Fachdienststelle des Landeskriminalamtes werden nach dem Ende der Löscharbeiten damit beginnen in den Trümmern nach Spuren zu suchen. Dabei konzentriert sich die Arbeit unter anderem auf die Lokalisierung der Brandausbruchsstelle. In vergleichbaren Fällen dauerte es Wochen gedauert, bevor Ergebnisse vorlagen. Auch Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes werden sich die Überreste der Lagerhalle noch anschauen. Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde, sagt: "Es muss festgestellt werden, was noch an Substanz vorhanden ist und was erhalten bleiben kann." Sollte es keine erhaltenswerte Substanz mehr geben, wird das Gebäude abgberissen. Eine Regelung, dass es nach alten Vorbild wieder aufgebaut werden muss, gibt es im Denkmalschutz nicht. Isermann: "Dann ist das Gebäude für uns leider verloren."

Die Elbbrücken wurden kurzzeitig in Richtung Süden gesperrt. Der Rauch zog in einer Höhe von nur rund 50 Metern in Richtung Hafengeburtstag. Die Lagerhalle ist etwa 50 mal 50 Meter groß und liegt direkt neben der Autobahn 255, in der Nähe der Elbbrücken. Auch das Technische Hilfswerk war vor Ort und unterstützte den Einsatz.