Hamburg. Katarina Blume wirbelt mit diesem Schritt die Bezirkspolitik kräftig durcheinander. Sie habe sich den Schritt lange überlegt.

    Mit dem Slogan „Eine Blume für Altona“ ist Katarina Blume für die CDU angetreten. Nach drei Jahren in der Bezirkspolitik in Altona hat es sich nun aber ausgeblüht. Zumindest für die CDU. Denn wie das Abendblatt von Blume erfuhr, wechselt sie die Partei und nimmt ihr Mandat gleich mit. Das sorgt nicht nur in den Reihen der Christdemokraten für mächtig Wirbel, sondern wirkt sich auch auf die Verhältnisse innerhalb der Bezirksversammlung aus. Denn Blume hat sich als neue politische Heimat die FDP ausgesucht.

    Diese schafft mit dem zusätzlichen Mandat den Sprung von zwei auf drei Sitze in der Bezirksversammlung und erhält damit den Fraktionsstatus, den die Liberalen bisher nicht genossen. Sie gewinnen somit ein Stimmrecht in allen Ausschüssen der Bezirksversammlung. Die CDU, die bislang mit den Grünen in Altona stimmentechnisch auf Augenhöhe lag, ist nun nur noch drittstärkste Kraft hinter der SPD mit 16 von 51 Sitzen und den Grünen mit weiterhin zwölf Vertretern.

    Damit bilden auch die Ausschüsse die Mehrheitsverhältnisse in der Bezirksversammlung nicht mehr ab. Zudem war Blume für die CDU unter anderem auch Vorsitzende des Verkehrsausschusses. Das Personalkarussell wird sich also drehen müssen, Ausschüsse kräftig um- und neubesetzt werden.

    „Ich habe kein Problem damit, mein Mandat mitzunehmen. Es handelte sich um eine Persönlichkeitswahl, und ich kenne viele, die mich nicht wegen, sondern trotz der CDU-Zugehörigkeit gewählt haben“, erklärte Blume im Gespräch mit dem Abendblatt.

    Sie habe sich den Schritt lange und gründlich überlegt. Laut Blume sind nicht innerparteiliche Streitigkeiten Grund für ihren Abgang. Im Gegenteil. Sie ist voll des Lobes für die Bezirksfraktion, der sie den Rücken kehrt. „Das sind alles tolle, leistungsstarke und erfahrene Politiker. Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht“, sagt die gelernte Schauspielerin und dreifache Mutter.

    Womit sie sich aber nicht mehr identifizieren konnte, sei die Ausrichtung der CDU auf Bundes- und Landesebene. „Mich beunruhigen Entwicklungen wie die Einschränkung von Persönlichkeitsrechten im Namen der Terrorabwehr und die Erosion der Freiheitsrechte von Presse und Kunst“, sagt Blume. Hier müsse Politik deutlich Stellung beziehen. Mühsam erkämpfte Grundrechte dürften nicht leichtfertig aufgegeben werden.

    „Kommunalpolitik macht man aus ideologischen Gründen. Das ist ein Ehrenamt und kostet viel Zeit. Da will ich mich nicht immer verbiegen und erklären müssen“, so die 52 Jahre alte Flottbekerin.

    Die liberalere Politik sagt ihr da anscheinend mehr zu. Zudem lockte die FDP-Fraktion sie mit mehr Freiheiten und Gestaltungsspielraum. Blume verspricht aber: „Ich bleibe dieselbe Blume für Altona, es steckt nun nur eine andere Organisation dahinter.“