Hamburg. Das neue Flaggschiff der Reederei wird am Sonnabend getauft. Das Abendblatt hat sich vorher auf dem schwimmenden Hotel umgesehen.

Die „Aidaprima“ ist mit 1643 Kabinen für maximal 3300 Gäste und 300 Metern Länge nicht nur das größte Schiff der an dem markanten Kussmund zu erkennenden Aida-Flotte, sondern auch das luxuriöseste. Seit Ende April startet es ganzjährig von Hamburg aus zu siebentägigen Rundreisen zu den Metropolen Westeuropas. An diesem Sonnabend wird der Luxusliner im Hamburger Hafen getauft – und ist damit auch eine der Hauptattraktionen des Hafengeburtstags. Das Abendblatt hat sich aus diesem Anlass an Bord umgesehen – ein Rundgang in zehn Schritten.

Karibikgefühl unterm Glasdach: Der Beachclub
Karibikgefühl unterm Glasdach: Der Beachclub © AIDA Cruises | AIDA Cruises

Der Beach-Club auf Deck 15 sorgt für Karibik-Gefühl, auch wenn das Schiff nur durch Europa fährt, und ist damit ein guter Start für die Schiffserkundungstour. Unter einer lichtdurchlässigen Kuppel können die Kreuzfahrer hier auf Liegen und Loungemöbeln entspannen und umgeben von Palmen – die allerdings ebenso unecht sind wie die Karibik – das Meer beobachten. Wer sich abkühlen möchte, kann in die Poollandschaft eintauchen und auch an der frischen Luft schwimmen. Drinks gibt es an der Bar. Abends wird der Beach-Club zur Partyarena mit Live-Musik. Da wo tagsüber Liegestühle stehen, spielt dann die Band. Das sorgt dann für Mallorca-Gefühl.

Sport mit Meerblick: Das Fitnessstudio lädt dazu ein, sich an Bord zu bewegen
Sport mit Meerblick: Das Fitnessstudio lädt dazu ein, sich an Bord zu bewegen © AIDA Cruises | AIDA Cruises

Sport auf hoher See muss nichts mit Angeln zu tun haben. Im Gym können Gäste auf dem Crosstrainer schwitzen oder Gewichte stemmen und dabei natürlich auch auf das Meer blicken. Außerdem werden bis zu 30 verschiedene Fitnesskurse angeboten. Und wer beim Trainieren nicht nur Wasser sehen, sondern auch Seeluft atmen möchte, kann den Joggingparcours auf Deck 15 nutzen.

Entspannung muss nach so viel Ausdauer auch sein. Diese finden die Gäste im Wellnessbereich, oder wie man auf der „Aidaprima“ sagt: „Body & Soul Organic Spa“. Ganze 3100 Quadratmeter stehen auf Deck 8 für das Wohlbefinden der Kreuzfahrer zur Verfügung. Mittelpunkt ist die große Saunalandschaft mit mehreren Ruhebereichen, auch hier selbstverständlich: Meerblick. Besonders beeindruckend ist die finnische Blockhaussauna, die aus speziellem Kelo-Holz gefertigt wurde.

Außerdem stehen Aroma-, Bio- und finnische Saunen sowie ein Dampfbad zur Verfügung. Nach dem Saunagang können die Gäste im Kaminzimmer, auf den Wärmebänken des Tepidariums oder im Innenpool und den vier Außenpools entspannen. Und damit dabei keine kleinen Schreihälse stören, ist das Spa erst ab 16 Jahren zugänglich.

Nichts für schwache Nerven: Die Doppelwasserrutsche
Nichts für schwache Nerven: Die Doppelwasserrutsche © AIDA Cruises | AIDA Cruises

Mit Nervenkitzel geht es weiter, denn man muss ja einen Grund haben, wieder in den Spa-Bereich zu kommen. Diesen findet man in der Erlebniswelt „Four Elements“, die sich im hinteren Bereich unter der Kuppel eines ausfahrbaren Glasdaches über die Decks 14 bis 17 erstreckt: Die „Aida Racer“ ist die längste Doppelwasserrutsche auf See und verläuft über drei Decks. Für wenige Sekunden rutschen die Gäste in einer transparenten Röhre sogar außerhalb des Schiffs mit Blick aufs Meer. Nichts für Menschen mit Höhenangst. Ebenso wenig wie eine weitere Attraktion: der große Klettergarten. Eine Verschnaufspause bietet die Poollandschaft „Lazy River“, hier heißt das Motto: treiben lassen.

Französische Lebensart finden Gäste auf Deck 7. Kronleuchter an der Decke, mit rotem samt bezogene Stühle und schwarz-weiße Fliesen prägen das Interieur der Brasserie „French Kiss“. Zum Mittag werden Käsespezialitäten, Baguettes mit Entenbrust – die hier frisch gebacken werden – und Pasteten angeboten. Nachmittags steht eine Kuchenauswahl bereit, und abends können die Gäste aus der Speisekarte typisch französische Spezialitäten wie Bouillabaisse à la provençale, Tatar oder Lammkotelett nach Pariser Art wählen. Und natürlich wird hier auch ein Frühstück mit frischen Croissants serviert. Hungern muss an Bord auf jeden Fall niemand – das Essen ist im Reisepreis inbegriffen (Getränke müssen allerdings extra bezahlt werden). Darum direkt weiter zum nächsten Restaurantbereich.

Italienische Lebensart wie in einer venezianischen Villa kommt im „Casa Nova“ auf Deck 6 mit den opulenten Wandgemälden auf. In diesem Restaurant können sich die Kreuzfahrer ihr Menü selbst zusammenstellen und typische Gerichte aus Venetien genießen. Auf der Speisekarte stehen Gerichte wie Kalbsleber oder Scampi alla Busara. Zum Dessert gibt es mehrere süße Sachen zur Auswahl, natürlich auch Tiramisu. Die Weinkarte bietet eine Auswahl italienischer Weine, auch hier müssen die Getränke extra bezahlt werden. Noch immer nicht satt?

Spanische Lebensart und vor allem reichlich Tapas gibt es auf Deck 6. In einer Glasvitrine werden die kleinen Köstlichkeiten präsentiert: Hackbällchen in Tomatensoße, Datteln im Speckmantel, Calamares, Sardellen, Patatas Bravas, gefüllte Champignons und immer so weiter. Die freundlichen Kellner stellen dann eine Auswahl zusammen – und empfehlen auch gerne den passenden Wein. Natürlich darf beim Spanier auch eine große Auswahl an Brandy und Sherry nicht fehlen.

Insgesamt zwölf Restaurants und 14 Bars bietet die „Aidaprima“
Insgesamt zwölf Restaurants und 14 Bars bietet die „Aidaprima“ © AIDA Cruises | AIDA Cruises

Kochen mit den Profis: Sollten die insgesamt zwölf Restaurants und 14 Bars aus unerfindlichen Gründen noch nicht genug Auswahl bieten, können Schiffsgäste auch einfach selbst zum Kochlöffel greifen. Denn auf der „Aidaprima“ gibt es ein Kochstudio, konzipiert von Fernsehkoch Tim Mälzer. Hier können die Gäste auf Deck 7 unter Anleitung von Kochprofis ein Menü zubereiten und danach gemeinsam im modernen Ambiente speisen.

Meeresrauschen und Champagner: Genug gekocht, jetzt wird es festlich: Ganz in Weiß präsentiert sich die „Spray Champagnerbar“ auf Deck 6. Diese Lounge ist direkt am Bug gelegen und hat einen eigenen Außenbereich in der Spitze des Schiffes, in dem den Gästen die Gischt ins Gesicht weht. Die Bar ist wie ein großes Iglu gestaltet und erstreckt sich über zwei Decks. In der Mitte stehen überdimensionale Wassersäulen. Ein Glas Rosé Champagner kostet 10,50 Euro und für die Drei-Liter-Flasche werden 299 Euro verlangt.

Auf der Tanzfläche können die Gäste ihren Tag an Bord gebührend ausklingen lassen. Das „Nightfly“ auf Deck 6 ist der erste Nachtclub der Aida-Flotte. Hier werden in plüschigem Ambiente Programme mit vielversprechenden Namen wie „Moonriver“, „Cirque de la lune“ oder „Wild Love“ geboten.