Hamburg. Der Konzern will Branchenkreisen zufolge den Konkurrenten Rhön-Klinikum übernehmen. Neue Doppelspitze übernimmt ab dem 1. Mai.
Asklepios-Eigentümer Bernard große Broermann, 72, der 2014 auch das Luxushotel Atlantic Kempinski erwarb, legt die Führung seines Familienunternehmens in neue Hände. Am 1. Mai übernehmen zwei langjährige, erfahrene Mitarbeiter die Verantwortung für die wirtschaftliche Zukunft der Asklepios Gruppe: Kai Hankeln, 46, Konzerngeschäftsführer für den Teilkonzern in Nord- und Ostdeutschland, und Thomas Wolfram, 55, Sprecher der Geschäftsführung des Teilkonzerns Hamburg.
Doppelspitze erhält Unterstützung
Bei der Auswahl der neuen Führung habe sich Broermann bewusst für erfahrene Manager aus der Konzerngeschäftsführung entschieden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. „Wolfram und Hankeln haben den Unternehmenserfolg schon in der Vergangenheit durch ihr starkes Engagement maßgeblich beeinflusst und sollen die weitere Qualität und Stärke der Gruppe nachhaltig vorantreiben“, sagt große Broermann. Unterstützung erhält die Doppelspitze von Hafid Rifi, 43, der seit 2009 für Asklepios tätig ist.
Zudem wechselt der bisherige Vorsitzende der Konzerngeschäftsführung, Ulrich Wandschneider, 55, seinen Posten. Er wird in den Aufsichtsrat der Asklepios-Gruppe berufen. Marco Walker, 39, bisher Geschäftsführer der Asklepios-Klinik Harburg, soll ab 1. Juli neuer Konzerngeschäftsführer mit der Verantwortung für Mitte- und Süddeutschland werden.
Plant Broermann die Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum?
1984 hatte Broermann die Asklepios Gruppe gegründet. Heute arbeiten mehr als 46.000 Mitarbeiter in den bundesweit rund 150 Einrichtungen. In Hamburg betreibt der Konzern sieben Kliniken mit rund 14.000 Mitarbeitern.
Unterdessen wurde bekannt, dass Asklepios Branchenkreisen zufolge mittelfristig Interesse an einer Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum hat. Derzeit sei eine Übernahme Bernard große Broermann zwar zu teuer, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Sobald die Rhön-Aktie falle, plane Broermann jedoch zuzuschlagen. Rhön-Klinikum ist derzeit rund 1,9 Milliarden Euro wert. Asklepios hält an dem fränkischen Unternehmen bereits 18 Prozent. "Wir beteiligen uns nicht an Gerüchten und Marktspekulationen", sagte ein Asklepios-Sprecher.