Hamburg. Die Schulbehörde erhöht das Budget in Hamburg für Klassenreisen. Das Geld kommt vor allem den Lehrern zugute.

Nicht wenige Schüler erinnern sich mit dem Abschluss in der Tasche noch einmal an die schlechten und die schönen Dinge ihrer Schulzeit. Zu den Höhepunkten gehören dabei meist die Klassenreisen. Die Schulbehörde stellt den Hamburger Schulen dafür künftig insgesamt 600.000 Euro mehr im Jahr zur Verfügung. Das Geld soll in mehrere Neuerungen fließen.

Lehrer bekommen Reisekosten erstattet

„Klassenreisen fördern den Gruppenzusammenhalt, ermöglichen das Lernen in einem außerschulischen Umfeld und stärken die sozialen Kompetenzen der Schüler“, heißt es in der Mitteilung der Schulbehörde, die deshalb den Unterricht auf Reisen mehr unterstützen will. Dazu gehört auch ein Punkt, der viele überraschen mag: Lehrer haben in Hamburg bislang Anteile ihrer Reisekosten für Klassenfahrten selbst übernommen. Das soll sich nun ändern. Lehrkräfte sollen ihre Reisekosten künftig komplett erstattet bekommen.

„Wir freuen uns, dass unsere Lehrkräfte mit großem Engagement Klassenfahrten organisieren und auf der Reise rund um die Uhr für die Schülerinnen und Schüler da sind“, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe. „Deshalb wollen wir die Lehrer dafür nicht auch noch zur Kasse bitten, sondern die Reisekosten komplett erstatten.“ Im Gegenzug sollen Rabatte, die die Reiseveranstalter bisher den Lehrern und Begleitpersonen der Klassenfahrten einräumten, künftig dem Budget der jeweiligen Schule gut geschrieben werden.

Vier Klassenreisen bis zum Abitur

Auch das Budget für Klassenfahrten soll hamburgweit nun anders verteilt werden. Bislang flossen Zuschüsse vor allem an jene Schulen, die besonders häufig kostenintensive Klassenfahrten organisiert haben. Jetzt will die Schulbehörde das Geld gerechter verteilen und es analog zur jeweiligen Zahl der Schulklassen verteilen.

In der Hansestadt sollen alle Schüler in ihrer Schulzeit weiterhin drei bis vier Klassenreisen machen: eine in der Grundschule, eine in der 5. oder 6. Klassen, eine in der Mittelstufe und – das gilt für Oberstufenschüler – eine weitere in der Sekundarstufe II. Mit den höheren Zuschüssen sollen dazu weitere Reisen, Ausflüge und Projektfahrten möglich werden.

Kostenobergrenzen für Klassenreisen erhöht

Eine weitere Neuerung soll es Lehrern leichter machen, Klassenfahrten zu planen. Um den Geldbeutel der Eltern zu schonen, sind seit 2005 für die vier regelhaften Klassenreisen Kostenobergrenzen festgelegt.

Diese sollen nun an inflationsbedingte Preissteigerungen angepasst werden. Künftig dürfen Klassenreisen im Grundschulbereich 220 (vorher 200) Euro, in der Orientierungsstufe 275 (bisher 250) Euro, in der Sekundarstufe I 350 (bisher 300) und in der Sekundarstufe II 400 (bisher 350) Euro pro Teilnehmer kosten.

Inwiefern sich die Elternbeiträge für die jeweilige Klassenfahrt ihres Kindes grundsätzlich durch das nun größere Budget der Schulen verringern, macht die Hamburger Schulbehörde aber nicht deutlich.

Weiterhin gilt aber, dass Geringverdiener die Reisekosten für das Kind über das Bildungs- und Teilhabepaket erstattet bekommen. Diese Zuschüsse werden nicht dem Budget der Schule entnommen, sondern werden direkt von der Schulbehörde übernommen.