Hamburg. Viel Prominenz bei der Trauerfeier für den bekannten Autor auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Die Beisetzung findet im Familienkreis statt.

Bei einer Trauerfeier am Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg haben Freunde und Wegbegleiter Abschied von Autor und Fernsehmoderator Roger Willemsen genommen. Unter den etwa 200 Trauergästen waren auch Prominente wie die Schauspielerinnen Iris Berben und Katja Riemann sowie Moderator Eckart von Hirschhausen und die Grünen-Politikerin Claudia Roth.

Nach der Trauerfeier in der Fritz-Schumacher-Halle sollte die Beerdigung im engsten Familienkreis stattfinden. Roger Willemsen war am vergangenen Montag im Alter von 60 Jahren in seinem Haus in Wentorf bei Hamburg einer Krebserkrankung erlegen. Sein Tod hatte bei vielen Menschen in Deutschland Betroffenheit ausgelöst.

Auch an Arbeit in Afghanistan erinnert

In der Fritz-Schumacher-Halle, wo die Trauerfeier abgehalten wurde, stand auch ein kleiner Tisch vom afghanischen Frauenverein e.V. mit drei Fotos, auf denen Willemsen bei seiner Arbeit in Afghanistan zu sehen war. In der Trauerannonce war um Spenden an diesen Verein gebeten worden.

Willemsen gehörte zu den bekanntesten deutschen Intellektuellen. Ansehen errang er vor allem mit essayistischen Reisebüchern („Die Enden der Welt“). Zuletzt landete er mit seinem Buch „Das Hohe Haus“ (2014) über den Bundestag einen Bestseller. Im Fernsehen machte sich der Autor vor allem in den 90er Jahren mit der ZDF-Talksendung „Willemsens Woche“ einen Namen. Die Krebserkrankung war bei ihm im August vergangenen Jahres festgestellt worden - wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag. Daraufhin sagte er alle öffentlichen Veranstaltungen ab.

„Deutschland verliert einen brillanten Intellektuellen"

Auf die Nachricht von Willemsens Tod hatten auch Spitzenpolitiker betroffen reagiert. „Deutschland verliert einen brillanten Intellektuellen, einen Weltbürger im besten Sinne und eine bedeutende Stimme unseres Kulturlebens – intelligent, pointiert, streitbar“, schrieb SPD-Chef Sigmar Gabriel auf Twitter. Grünen-Chefin Simone Peter äußerte sich ebenfalls schockiert. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, Willemsen werde in den großen gesellschaftlichen Debatten des Landes als intelligente Stimme sehr fehlen.