Hamburg/Offenbach. Die Temperaturen am Wochenende sinken, es wird ungemütlich. Trotz der Kälte warnen Experten die Allergiker vor Pollen im Norden.

Sonnabend hui, Sonntag pfui: Das Wetter in Hamburg und in Norddeutschland nähert sich am Wochenende dem schon gewohnten Chaos in diesem Winter. Allerdings ist diese Zwischenjahreszeit – kein Winter, noch kein Frühling – in den kommenden Tagen näher am Kalender. Denn es wird kühler, sogar Schneefälle und Glatteis sind wahrscheinlich, wie die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) warnen.

Gleichzeitig werden Hasel- und Erlenpollen in Hamburg und im Umland in der Luft nachgewiesen. Die Belastung ist zum Teil von „schwach“ auf „mäßig“ gestiegen. Allergiker haben das in den vergangenen Tagen bereits gespürt. Die Frühblüter schlagen bereits zu, die Nasen jucken, die Augen sind gereizt. Hat bislang der Regen die beginnenden Symptome im Zaum gehalten, sorgt trockeneres Wetter für stärkeres Unwohlsein in der beginnenden Pollen-Saison.

„Die Allergiesaison ist gestartet“, sagte Prof. Torsten Zuberbier, Vorsitzender der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Zurzeit sind die Haselpollen unterwegs, bald folgen Erle und Birke. Die schlechte Nachricht: „Diejenigen, die auf Hasel reagieren, reagieren mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Erle und Birke.“ Die gute Nachricht: Die Allergie kann und sollte behandelt werden. „Wenn man nichts macht, schadet man sich selbst.“ Denn der Körper setzt als Abwehrreaktion auf die Pollen Histamin frei – das verursacht die Allergiesymptome.

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Als Medikamente kommen deshalb Antihistaminika infrage. „Die blockieren das Histamin an seinen Rezeptoren.“ Zuberbier rät, sich bei der Wahl eines Antihistaminikums beraten zu lassen und eine moderne Variante zu wählen, die nicht müde macht. Gegen die verstopfte Nase kommen außerdem Kortison-Nasensprays infrage. „Moderne Kortison-Nasensprays wirken örtlich und sind nicht mehr in der Blutbahn zu messen“, beruhigt Zuberbier.

Diese seien als sicher bewertet worden – auch bei einer Anwendung über längere Zeit. Sie verlieren dadurch nicht ihre Wirkung. Deshalb lautet Zuberbiers Fazit: „Der wichtigste Tipp ist, sie dauerhaft zu nehmen während der Saison.“

Hyposensibilisierung: So klappt es noch

Am besten beginnen Allergiker auch schon ein bis zwei Wochen vor dem erwarteten Pollenflug. Denn: „Da ist schon Allergen in der Luft, selbst wenn der Pollenflug noch nicht messbar ist.“ Für eine Hyposensibilisierung ist es für die Baumpollensaison zu spät – für die später startende Gräsersaison aber können Allergiker jetzt noch eine Hyposensibilisierung beginnen.

In der Nacht zu Sonnabend werden in Hamburg noch einmal Wolken erwartet. Aufgrund der Tiefstwerte um den Gefrierpunkt kann es Schneeregen geben. Wegen überfrierender Nässe kommt es stellenweise zu Glatteis, der Wind weht noch schwach, an den Küsten mäßig aus Ost.

Glatteis bestimmt das Wetter in Hamburg

Im Verlaufe des Sonnabends kämpft sich die Sonne durch, es bleibt weitgehend trocken, die Temperaturen steigen auf 3 (Flensburg) bis 5 Grad (Hamburg). Der Ostwind frischt gegen Abend auf. Und wieder wird die Nacht Schnee oder Schneeregen bringen, sodass der Sonntag erneut mit Glätte beginnen kann. An den Küsten weht es zum Teil stark.

Schneeregen könnte den Sonntag in Hamburg und im Rest des Nordens dominieren. Zwischen 2 und 4 Grad Außentemperatur werden bei den Nordlichtern für ein erhöhtes Bedürfnis nach Aufenthalten im Haus sorgen. Der Wind dreht leicht auf Ost/Nordost und bringt Sturmböen mit sich.

Und in der Nacht zu Montag wird es noch einmal kälter. Minus 1 bis minus 4 Grad werden erreicht, erneut ist mit Glatteis zu rechnen.