Hamburg. Gymnasien bleiben bei der Anmelderunde für die weiterführenden Schulen stabil. 400 Grundschüler mehr als im Vorjahr.
Seit fünf Jahren sind die Stadtteilschulen als zweite weiterführende Schulform neben den Gymnasien in Hamburg am Start. Die Entwicklung bei den Anmeldungen für die fünften Klassen innerhalb dieses Zeitraumes zeigt: In der Elterngunst haben die staatlichen Stadtteilschulen nicht zulegen können.
Im Gegenteil: Für die 58 Stadtteilschulen wurden in der ersten Februarwoche 5636 Kinder angemeldet. Das entspricht einem Anteil von 42,3 Prozent bei insgesamt 13.305 Fünftklässlern an staatlichen Schulen. Gegenüber dem Vorjahr sind das 236 Schüler weniger. Vor fünf Jahren, bei der Anmelderunde für das Schuljahr 2011/12, waren es noch 5925 Jungen und Mädchen gewesen, was einem damaligen Anteil von 46 Prozent entspricht.
Die Gymnasien sind dagegen in der aktuellen Anmelderunde stabil geblieben. Die Eltern wollen insgesamt 7186 Jungen und Mädchen (54 Prozent) auf eines der 61 Gymnasien schicken. Im Vorjahr waren es noch 17 Schüler weniger. Vor fünf Jahren dagegen wurden 6855 Schüler (53,2 Prozent) für ein staatliches Gymnasium angemeldet. Zu berücksichtigen ist dabei, dass sich die Zahl der Fünftklässler insgesamt seit 2011 erhöht hat, wovon allerdings in absoluten Zahlen nur die Gymnasien profitieren können.
Die Gesamtzahl der Fünftklässler, die für staatliche Schulen angemeldet wurden, ist um 200 Schüler gegenüber dem Vorjahr gesunken. Neben Stadtteilschulen und Gymnasien werden auch der Schulversuch sechsjährige Grundschule (140 Kinder) und die Sonderschulen und Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (343 Kinder) eingerechnet.
Die Ergebnisse der Schulen weichen zum Teil erheblich voneinander ab. Der Standort mit der höchsten Anmeldezahl ist die Gyula-Trebitsch-Stadtteilschule (Tonndorf) mit 234 Jungen und Mädchen. Die „GTS“ zählt auch zu den Schulen mit der höchsten Steigerung gegenüber dem Vorjahr (plus 47). Die meisten Fünftklässler haben außerdem die Julius-Leber-Stadtteilschule (181, Schnelsen), Heinrich-Hertz (179, Winterhude), Bergedorf (172) und Goethe (164, Harburg), zugleich die Schule mit den höchsten Verlusten (minus 83 Schüler). Besonders hoch ist der Zuwachs bei der Stadtteilschule Alter Teichweg (Dulsberg) mit einem Plus von 50 auf 125 Schüler.
Bei den Gymnasien liegen die Standorte Ohmoor (177, Niendorf), Rahlstedt (167), Matthias-Claudius (167, Wandsbek), Eppendorf (160) und Süderelbe (160, Neugraben-Fischbek) vorn. Ungewöhnlich ist, dass das neue Struensee-Gymnasium (Altona) aus dem Stand auf 113 Anmeldungen kam. Erhebliche jährliche Schwankungen bei den Anmeldezahlen sind keine Seltenheit. Bedrohlich wird die Lage, wenn ein Standort in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die für die Mindestzügigkeit von drei Klassen erforderliche Schülerzahl verpasst. Laut Schulgesetz muss eine Schule dann geschlossen werden. Derzeit liegen 16 Schulen unter dem Mindestwert – darunter nur ein Gymnasium.
Allerdings werden in den kommenden Monaten noch etliche Umverteilungen vorgenommen. Schulen, die mehr Anmeldungen haben, als sie Schüler aufnehmen können, geben an weniger gefragte Standorte ab. In diesen Fällen können dann nur die Zweit- oder Drittwünsche der Eltern berücksichtigt werden. Außerdem gibt es regelmäßig Nachzügler, die ihr Kind später anmelden. Die Erfahrung zeigt, dass die Defizite der Schulen mit zu wenig Anmeldungen bis zum Schuljahrsbeginn noch ausgeglichen werden können.
Die Zahl der Erstklässler steigt um 398 auf jetzt 13.945 Jungen und Mädchen, wobei 801 Kinder noch nicht angemeldet sind. „Ich freue mich, dass die Zahl der Kinder in Hamburg stetig wächst“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Der Anstieg habe wenig mit der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen zu tun. „Ein Grund ist, dass Hamburg eine attraktive und familienfreundliche Stadt ist“, so Rabe.