Hamburg. Rolf Strittmatter, Chef der Wirtschaftsförderung, wird bis zum Mai kommissarisch die Hamburg Tourismus GmbH leiten.
Der Fall Dietrich von Albedyll wird auch die Hamburgische Bürgerschaft beschäftigen. Am 12. Februar wird sich der Ausschuss für Öffentliche Unternehmen auf Antrag von SPD und Grünen mit dem zurückgetretenen langjährigen Geschäftsführer der städtischen Hamburg Tourismus GmbH (HHT) befassen. Albedyll war auf Druck des Senats aus seinen Ämtern ausgeschieden, nachdem das Abendblatt berichtet hatte, dass er, obwohl noch im Amt, bereits ein eigenes Unternehmen mit einem Auftragnehmer der HHT gegründet hatte.
Nun wollen die Bürgerschaftsabgeordneten vom Senat mehr über die Hintergründe wissen. Dabei geht es auch darum, ähnliche Fälle künftig zu vermeiden – und zu klären, ob man neue Regelungen für den Übergang städtischer Top-Manager in die freie Wirtschaft braucht.
Fall Albedyll: Realitätsverlust an den Spitzen
„Es sollte geprüft werden, ob es arbeitsrechtlichen Regelungsbedarf gibt“, sagte SPD-Wirtschaftspolitiker Hansjörg Schmidt. CDU und FDP hatten eine Befassung des Wirtschaftsausschusses gefordert. Das lehnte Schmidt ab. „Es handelt sich um eine Angelegenheit des öffentlichen Unternehmens Hamburg Tourismus GmbH. Hier geht es um die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat“, so Schmidt. „Damit gehört das Thema in den Ausschuss für öffentliche Unternehmen.“
Unterdessen hat der Aufsichtsrat der HHT den Geschäftsführer der Hamburger Wirtschaftsförderung, Rolf Strittmatter, parallel zum Interims-Geschäftsführer anstelle von Albedyll ernannt. Dieser führt nun auch die Geschäfte der HHT bis zum Antritt von Michael Otremba. Der bisherige Marketingleiter des Münchner Flughafens tritt seinen Posten im Mai an.