Hamburg. Ein Konzert mit echter Musik und ironischem Spiel in Kombination mit Sketchen, Sprüchen und Einspielern – Fraktus eben.

Für einen Auftritt von Techno-Pionieren aus den 80ern war das Publikum in der Großen Freiheit am Dienstagabend überraschend jung. Die meisten Gäste, die in der Schlange vor dem ausverkauften Club auf die Band Fraktus warteten, wurden vermutlich selbst erst in den 80ern geboren. Aber bei Fraktus handelt es sich eben nicht um echte Techno-Pioniere, sondern um eine von der Hamburger Komiker-Gruppe Studio Braun erdachte Band-Parodie. Rocko Schamoni („Dickie Sunshine“), Jacques Palminger („Bernd Wand“) und Heinz Strunk („Torsten Bage“) waren 2012 als Fraktus in einer fiktionalen Dokumentation zu sehen. Der Film zeigt Aufstieg und Fall der angeblichen Erfinder des Techno. Real hingegen: die darauffolgenden Alben und Konzerte.

So war auch das Konzert am Dienstag eine Mixtur aus echter Musik und ironischem Spiel, auf das sich das Publikum bereitwillig einließ. Das kraftwerksche Auftreten und die wummernden Songs wurden bejubelt.

Die eigentlichen Höhepunkte des Abends lagen allerdings zwischen den eher monotonen Liedern: witzige Sketche, Sprüche und Einspieler. So wurde während des 90-minütigen Konzertes der selbst ernannten „besten Live-Band der Welt“ mehr gelacht als getanzt. Und das ganz ironiefrei.