Hamburg. Während die Einnahmen insgesamt im Vergleich zu 2014 zurückgingen, wurde ausgerechnet mit den stationären Blitzanlagen mehr verdient.
Jeder kennt sie, keiner mag sie: Die stationären Tempo-Messgeräte, im Volksmund Starenkästen genannt. Zwei Dutzend stehen im Hamburger Stadtgebiet und wachen unerbittlich über die Einhaltung des Tempolimits. Und eine Straße ist ganz besonders Gold wert für den Stadtsäckel: die Stresemannstraße.
Die Tempo-30-Zone auf der Ausfallstraße ist für mehr als ein Viertel der Jahreseinnahmen 2015 von 5,87 Millionen Euro verantwortlich. So groß, wie diese Zahl auf den ersten Blick scheint, macht sie doch weniger als die Hälfte der Gesamteinnahmen aus Geschwindigkeitskontrollen in Hamburg aus: 12,88 Millionen Euro zahlten Temposünder in Hamburg insgesamt. Ein Rückgang von 350.000 Euro im Vergleich zu 2014 (13,23 Millionen Euro).
Es sind ausgerechnet die stationären Radarfallen, die dafür sorgen, dass das Tempo-Umsatz-Minus nicht höher ausfällt: Fast eine Million Euro mehr generierten die Pendlern und Anwohnern wohlbekannten Blitzer (2014: 4,94 Millionen Euro). Die unangefochtene Nummer eins unter den festen Blitzern ist der den stadtauswärts überwachenden Verkehr an der Stresemannstraße. 1,24 Millionen Euro gehen auf sein Konto (2014: 1,09 Millionen Euro). Sein "kleiner Bruder", der in die andere Richtung schaut, schafft es mit 372.000 Euro (2014: 529.000 Euro) immerhin auf Platz vier der Blitzer-Top-Ten.
Auf dem letzten Platz liegen die Radarfallen am Jungfernstieg
Die (Ver-)Silbermedaille geht tief in den Stadtsüden: An der Stader Straße in Heimfeld kamen im vergangenen Jahr 615.000 Euro Einnahmen zusammen (2014: 303.000 Euro). Und auf dem Bronzerang findet sich ein weiterer alter Bekannter: Die Radarfalle an der Neuen Elbbrücke, der erste Gruß Hamburgs an in die Stadt kommende Autofahrer zahlt 436.000 Euro auf das gut gefüllte Temposünder-Konto ein (2014: 398.000 Euro).
Schlusslicht im Foto-Finish sind die beiden Blitzer auf dem Jungfernstieg: 7200 Euro beziehungsweise 4700 Euro Einnahmen verzeichneten die Neuzugänge. Sie sind aber auch erst im August vergangenen Jahres aufgestellt worden und dienen eher der Abschreckung. Von Testosteron geflutete Sportwagenbesitzer hatten den Boulevard immer öfter als illegale Rennstrecke benutzt. Seit der Verkehr in beide Richtungen überwacht wird, sind die Beschwerden über selbst ernannte Rennfahrer deutlich zurückgegangen, das mag die vergleichsweise schmalen Erlöse aufwiegen.