Hamburg. 20 Durchsuchungsbeschlüsse im Norden wurden vollstreckt, rund 250 Beamte im Einsatz. Festgenommene sollen zu Hells Angels gehören.

Nach der Schießerei Ende Dezember auf St. Pauli hat die Soko "Rocker" am Dienstag zwei 35 Jahre alte mutmaßliche Mitglieder der Hells Angels festgenommen. Zuvor waren 20 Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen vollstreckt worden. Insgesamt waren an dem Einsatz circa 250 Beamte im Einsatz, gab die Polizei bekannt. In den Wohnungen seien umfangreiche Beweismittel und Datenträger sichergestellt worden, hieß es.

Konkret geht es um den 28. Dezember, als mindestens sieben Schüsse auf ein Taxi an der Reeperbahn abgegeben wurden, bei dem zwei Mitglieder der Mongols verletzt wurden. Ein 28-jähriger Mann wurde dabei am Rücken verletzt, ein 26-jähriger Mann erlitt aufgrund eines Prellschusses ein Hämatom an der Schulter, kam jedoch nicht in ein Krankenhaus. Der Taxifahrer, 46, blieb ebenso wie ein weiterer Fahrgast, 27, unverletzt.

Für die Durchsuchungen der Objekte setzte die Einsatzleitung der Soko "Rocker" das Hamburger Mobile Einsatzkommando sowie Spezialeinsatzkommandos aus Schleswig-Holstein, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen ein. Unterstützt wurden die Beamten außerdem von Sprengmeistern des Landeskriminalamts Hamburg und Hundeführern.

Der bei dem Überfall auf die Mongols angeschossene 26-Jährige war wenige Tage später am 2. Januar erneut mit dem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Im Zusammenhang mit dieser Tat hatte die Hamburger Polizei am Dienstag vergangener Woche drei Männer im Alter von 21, 23 und 24 Jahren verhaftet.

Seit Monaten gibt es Streit zwischen den Mongols und Anhängern der in Hamburg verbotenen Hells Angels im Rotlichtviertel. Anfang Januar reagierte die Hamburger Polizei mit der Gründung der Sonderkommission gegen Rockerkriminalität.