Hamburg. Die Armutsquote in Hamburg ist zwar zurückgegangen, liegt laut einer neuen Erhebung aber immer noch über dem Bundesdurchschnitt.

Jedes fünfte Kind in Hamburg lebt in einem Haushalt mit Einkommensarmut. Nach einer Erhebung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung lag die Armutsquote der Kinder unter 18 Jahren 2014 bei 20,4 Prozent, 1,4 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt mit 19,0 Prozent.

Gegenüber 2013, als die Quote noch bei 23,2 Prozent, ist dies ein Rückgang um 1,8 Prozentpunkte. Als arm gelten Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Armutsschwelle bei einem Nettoeinkommen unter 1.926 Euro im Monat.

Durch die starke Zuwanderung könnte die Quote noch steigen

Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger nannte die Zahlen „erschreckend“. Für die Kinder bedeute dies weniger Zugang zu Bildung, Freizeit- oder kulturellen Angeboten. Notwendig seien gezielte Maßnahmen, um Eltern aus dem Dauerbezug von Arbeitslosengeld II heraus zu bekommen. Laut WSI-Studie könnte die Kinderarmut vor dem Hintergrund der starken Zuwanderung in den kommenden Jahren spürbar steigen. Karger: „Umso wichtiger ist es, jetzt umfassende Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu ergreifen.“