Berlin. Laut der Hans-Böckler-Stiftung lebt jedes fünfte Kind in einem einkommensarmen Haushalt – besonders betroffen sind Alleinerziehende.
Die Kinderarmut in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Düsseldorf mitteilte, lebt hierzulande fast jedes fünfte Kind (19 Prozent) in einem einkommensarmen Haushalt. Besonders verbreitet ist Kinderarmut in den ostdeutschen Ländern - allerdings ist dort die Quote gesunken. Alleinerziehende und ihre Kinder seien besonders häufig von Armut betroffen.
Die Forscher haben aktuelle Daten des Mikrozensus 2014 ausgewertet. Mit einer Quote von 25,1 Prozent hatte der Regierungsbezirk Düsseldorf im Jahr 2014 nach Bremen (33,1 Prozent) den höchsten Anteil an armen Kindern in Westdeutschland.
Als arm gilt eine vierköpfige Familie mit weniger als 1926 Euro
Im Vergleich zum Höchststand Mitte der 2000er Jahre sei die Kinderarmut allerdings bundesweit zurückgegangen. Die niedrigsten Quoten wurden in den süddeutschen Regierungsbezirken Oberbayern, Oberpfalz und Tübingen (9,1 bis 10,5 Prozent) ermittelt.
Als arm gelten Haushalte, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügen. Für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Grenze derzeit bei einem Nettoeinkommen von weniger als 1926 Euro im Monat. Entscheidende Faktoren, um Kinderarmut zu verhindern, seien Berufstätigkeit und existenzsichernde Einkommen der Eltern, erklärten die Forscher.