Hamburg. 660.000 Passagiere bei 160 Schiffsanläufen werden in Hamburg erwartet. Im Herbst kommt die „Norwegian Escape“ – der größte Kreuzfahrer.

Die Hansestadt kann sich auf ein spannendes Kreuzfahrt-Jahr freuen. Zahlreiche Luxusschiffe laufen 2016 den Hafen an und machen an einem der drei Kreuzfahrtterminals fest. Für die kommenden Jahre gibt die Geschäftsführerin der Kreuzfahrtterminals, Sacha Rougier, ein ehrgeiziges Ziel aus: Bis 2018 will sie die Marke von einer Million Kreuzfahrtpassagieren in der Hansestadt knacken. „2017 werden wir über die Schwelle von 700.000 Passagieren an den Terminals kommen. Dabei wird sich nicht die Zahl der Schiffe wesentlich erhöhen, sondern ihre Kapazität“, sagte Rougier. „Ich bin jetzt schon auf den Durchbruch 2018 fokussiert.“

Sacha Rougier, Geschäftsführerin Kreuzfahrtterminal Steinwerder, ist seit Januar verantwortlich für alle drei Terminals in Hamburg
Sacha Rougier, Geschäftsführerin Kreuzfahrtterminal Steinwerder, ist seit Januar verantwortlich für alle drei Terminals in Hamburg © Pressebild.de/Bertold Fabricius | Pressebild.de/Bertold Fabricius

Bereits das Jahr 2016 verspricht für die Kreuzfahrtbranche ein Rekordjahr zu werden – kein Monat vergeht ohne Kreuzfahrtanläufe. Die Terminals der Stadt erwarten insgesamt 160 Kreuzfahrtanläufe, vier mehr als 2015, von insgesamt 33 verschiedenen Schiffen. Die Zahl der Passagiere soll sogar um 135.000 auf rund 661.000 steigen. „Der starke Zuwachs mit einem Plus von 26 Prozent ist darauf zurückzuführen, dass wir 2016 mehr Anläufe von Schiffen mit größerer Kapazität als bisher verzeichnen“, erklärt Sacha Rougier. Sie ist seit Januar nun für alle drei Hamburger Terminals auf Steinwerder, in Altona und in der HafenCity verantwortlich.

Auftakt für die bevorstehende Saison 2016 ist am Freitag das Zusammentreffen in der Hansestadt der beiden Cunard-Schiffe „Queen Elizabeth“ (Terminal Altona) und „Queen Victoria“ (HafenCity).

Die häufigsten Gäste an den Hamburger Kreuzfahrtterminals werden die Schiffe von AIDA Cruises sein. Das neue Flaggschiff der Reederei, die „AIDAprima“, soll sogar an der Elbe getauft werden. Zeitpunkt und Details der Feier gibt die Reederei noch nicht bekannt. Den Grund dafür kann man nur vermuten: Die japanische Mitsubishi Werft hat die Auslieferung des Schiffs schon mehrfach verschoben. Ursprünglich sollte es schon im April dieses Jahres auf Reisen gehen.

Hier sehen Sie den großen Kalender der Kreuzfahrtanläufe 2016

Es ist das vierte Schiff, das die Rostocker Reederei in Hamburg tauft. Mit 300 Metern Länge und knapp 38 Metern Breite stellt diese Hyperion-Klasse genannte Baureihe die größte bisher für AIDA Cruises und den deutschsprachigen Kreuzfahrtmarkt gebaute Klasse dar. Das charakteristische Merkmal der Schiffe ist der nahezu senkrechte Vordersteven. Der Neubau wird nach der Taufe eine enge Bindung an Hamburg haben. Mit 39 geplanten Besuchen führt die „AIDAprima“ die Liste aller Kreuzfahrer mit großem Abstand an. Auf Platz zwei folgt mit 24 Anläufen die „AIDAsol“, während die „MSC Splendida“ der italienischen MSC Cruises auf Platz drei insgesamt 16-mal in der Hansestadt zu sehen sein wird. Sehr häufig laufen auch Schiffe der Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Hamburg an, gefolgt von Cunard und Phoenix Reisen.

„Die Hansestadt zählt heute zu den attraktivsten Kreuzfahrtdestinationen in Europa mit einer sehr guten Infrastruktur“, sagt Felix Eichhorn, Präsident von AIDA Cruises. „Für unsere Gäste ist es immer wieder faszinierend, wie herzlich unsere Schiffe hier empfangen werden.“ Vom 30. April 2016 an wird das Unternehmen als erste Reederei mit „AIDAprima“ ganzjährig Kreuzfahrten ab Hamburg anbieten.

Im Herbst gibt es einen weiteren Superlativ im Hamburger Hafen

Mit der 324 Meter langen „Norwegian Escape“ der US-amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line kommt das größte Kreuzfahrtschiff elbaufwärts, das je im Hamburger Hafen zu Gast war. Es bietet Platz für 4200 Passagiere.

Terminal-Managerin Sacha Rougier ist mit den Abläufen auf Steinwerder zufrieden, auch wenn sie einräumt, dass die Anbindung noch verbessert werden kann. „Wir haben ein Terminal mit 1500 Parkplätzen, das Angebot müssen wir noch besser vermarkten.“ Zudem richteten viele Reeder Shuttle-Verbindungen ein. Mit öffentlichen Verkehrsunternehmen und Fähranbietern seien intensive Gespräche geführt worden, ein konkretes Ergebnis für eine bessere Anbindung an die Stadt gebe es aber noch nicht. Als Herausforderung sieht Rougier den von Ende 2016 an geplanten Um- und Neubau des Terminals in der HafenCity, das in das entstehende südliche Überseequartier integriert werden soll.