Hamburg. Geschäfte in Hamburg bis 18 Uhr geöffnet. Zahlreiche Aktionen locken die Besucher. Winterkleidung ist besonders beliebt.

Zum Auftakt gab es Beethoven und Händel: Um 13 Uhr eröffneten Bläser der Hamburger Symphoniker in der Europa Passage den ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres 2016. Kultur trifft Konsum.

Die Besucher waren von dem MusikImPuls-Konzert begeistert. Dicht gedrängt standen sie in der Passage und genossen wahre Musik statt Musik als Ware. Insgesamt neun Musiker mit Blas- und Streichinstrumenten sind am Sonntag abwechselnd im Einsatz. Neben Werken von Ludwig Beethoven und Georg Friedrich Händel spielten sie auch Joseph Bodin de Boismortier und Johan Halvorsen.

Einzelhandel meldet gute Umsätze

Nach ersten Schätzungen liegen die Umsätze in diesem Jahr sogar über denen des verkaufsoffenen Sonntags im Januar 2015.

Brigitte Engler City-Managerin auf dem Gänsemarkt
Brigitte Engler City-Managerin auf dem Gänsemarkt © HA / Klaus Bodig

Nach Angaben von Hamburgs Citymanagerin Brigitte Engler wird die Besucherzahl mit etwa 480.000 knapp unter den erwarteten 500.000 liegen. Gezählt wird an 40 Stationen. "Die Gäste kommen gezielt um warme Kleidung zu kaufen. Dementsprechend laufen Schals, Mützen, Strümpfe, Jacken und Mäntel sehr gut", so Engler zufrieden. Im Technikbereich gingen Smartphones und Tablets. Immer noch sehr gut nachgefragt seien Spielwaren, so wie traditionell zum Jahresauftakt auch Haushaltsartikel.

Glühwein trinken am Jungfernstieg

Schon mit Öffnung der Geschäfte waren die Besucher in die Hamburger Innenstadt geströmt. Vor allem die Passagen waren gut gefüllt, Parkplätze kaum noch zu haben. Auch auf dem Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg herrschte noch einmal fröhliches Treiben. Bei kaltem Winterwetter waren die Glühweinstände besonders beliebt. Bis 18 Uhr sind die Läden offen. Kaufhäuser- und Citypassagen sind ebenso beteiligt wie das Überseequartier in der HafenCity. Im Hamburger Hof verschenken Schornstein­feger Glückstaler, um 18.15 Uhr ist ein kindgerechtes Feuerwerk an der Binnenalster vorgesehen. Auch in den Stadtteilen haben Geschäfte geöffnet, ebenso wie die Einkaufszentren und verschiedene Möbelhäuser.

Gewerkschaft kritisiert Belastung für Verkäufer

Bei der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di wird denn auch bezweifelt, dass sich dieser Erfolg Anfang 2016 wiederholen lässt und dass der ausgesprochen frühe Termin zu einem echten Mehrumsatz für den Handel führt. „In jedem Fall bedeutet der verkaufsoffene Sonntag Anfang Januar eine erhebliche, zusätzliche Belastung für die Verkäuferinnen und Verkäufer“, sagt Heike Lattekamp, die bei Ver.di für den Hamburger Einzelhandel zuständig ist. „Nach dem extrem stressigen Weihnachtsgeschäft sollen die Beschäftigten in der Innenstadt schon wieder ran. Aus unserer Sicht wäre es besser, wenn es bei dem alten Termin im Sommer bleiben würde.“