Hamburg. Die eher untypischen Temperaturen hielten die Menschen im Norden nicht vom Weihnachtsmarkt-Besuch ab. Auch der Handel ist zufrieden.
Die Betreiber der Weihnachtsmärkte im Norden haben trotz milder Temperaturen eine positive Bilanz gezogen. Fehlender Schnee und Temperaturen teils im zweistelligen Bereich hielten die Menschen nicht davon ab, sich auf einem der vielen Märkte an Lebkuchen, Glühwein und weihnachtlicher Musik zu erfreuen, wie Sprecher der Märkte und des Marketings mitteilten.
So zeigten sich etwa die Schausteller des historischen Weihnachtsmarktes vor dem Hamburger Rathaus nach etwas verhaltenem Start sehr zufrieden mit dem Umsatz. „Auch in diesem Jahr geht keiner der Schausteller mit einem Verlustgeschäft nach Hause“, berichtete Sprecherin Heide Mombächer.
In der ersten Woche seien zwar weniger Besucher gekommen als im Vorjahr, dann aber habe das Geschäft gebrummt. „Von der Angst vor möglichen Terroranschlägen nach Paris war später nichts zu spüren“, sagte sie. „Alles lief harmonisch ab.“ Höchstens die Glühwein-Stände hätten etwas weniger Umsatz gemacht. „Stattdessen entschieden sich viele Besucher dann doch eher mal für ein kühles Bier.“
Auch auf anderen Hamburger Märkten lief das Geschäft mit Glühwein, Gebäck und Co. „Es sieht ganz so aus, als hätten wir auch in diesem Jahr die sehr guten Umsatzahlen aus dem Vorjahr wieder erreicht“, sagte Sascha Albertsen, Sprecher der Hamburg Tourismus GmbH.
Die schönsten Weihnachtsmärkte im Norden
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Weihnachtsbier schlägt Glühwein
Auch in Lübeck, der selbsternannten „Weihnachtsstadt des Nordens“, zeigten sich Schausteller und Markthändler mit dem diesjährigen Umsatz zufrieden. „Der Umsatz ist ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte Doris Schütz vom Lübeck und Travemünde Marketing (LTM) kurz vor Weihnachten.
Bis zu zwei Millionen Tagesbesucher konnten die insgesamt zehn Märkte verzeichnen. Auch hier galt: Ein kühles Weihnachtsbier schlägt den Klassiker Glühwein. Die warmen Temperaturen hätten dem Geschäft jedoch keinen Abbruch getan. „Die Lust auf Glühwein und Punsch ist lediglich der nach einem kühlen Getränk gewichen“.
Der Lübecker Weihnachtsmarkt bleibt ein beliebtes Ausflugsziel, auch für Gäste von weiter her. „Wir haben traditionell viele Besucher aus Skandinavien, aber auch Tagesgäste aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern“, sagte Schütz. Teilweise noch bis zum 30. Dezember können sich Besucher in Lübeck an einem der zehn Weihnachtsmärkte erfreuen - ausgenommen ist eine kurze Pause um die Feiertage selbst. Auf dem Rathausmarkt in Hamburg hingegen sollte Santa Claus am 23. Dezember letztmals in diesem Jahr über die Besucher hinwegschweben.
Auch der Einzelhandel ist zufrieden
Nach einem schwachen Auftakt erwartet der Einzelhandel im Norden, das Weihnachtsgeschäft mit dem geplanten Plus von rund zwei Prozent abschließen zu können. Zwar habe das milde Wetter den Verkauf von warmer Winterkleidung ausgebremst, doch dafür hätten sich andere Sortimente erfolgreich entwickelt, hieß es übereinstimmend in den Geschäftsstellen des Handelsverbandes Nord in Hamburg und Kiel.
Gefragt waren die Weihnachtsklassiker Spielwaren, Unterhaltungselektronik, Schmuck, Uhren und Kosmetik. Abgerechnet werde allerdings erst zum Schluss. Die Händler erwarten in der ersten Woche nach Weihnachten noch hohe Umsätze durch Gutscheine und Geldgeschenke.
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