Hamburg. Verkehrssenator Horch: „Der gesamte Senat will den langen Deckel“. Knackpunkt sind die Mehrkosten. Entscheidung in den nächsten Wochen.
Die Chancen, dass die Autobahn 7 im Bereich Altona unter einem zwei Kilometer langen Deckel verschwindet, sind deutlich gestiegen. „Der gesamte Senat will den langen Deckel“, sagte Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) am Montag in der Hansestadt. Er gehe davon aus, dass der rot-grüne Senat in den kommenden Wochen eine entsprechende Drucksache verabschieden wird. „Bislang hakt es noch am Geld.“ Horch bezifferte die zusätzliche Ausgaben für Hamburg mit bis zu 90 Millionen Euro.
Die Autobahn 7 soll in den kommenden Jahren auch im Bereich Altona saniert und von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Da sich die Anforderungen an den Lärmschutz erhöht haben, ist der Bund verpflichtet entsprechende Schutzmaßnahmen zu installieren. Neben Lärmschutzwänden ist der Bau eines 730 Meter langen Lärmschutztunnels gesetzlich vorgeschrieben. Die Finanzierung dieser Vorhaben ist unstrittig.
Bahrenfeld soll wieder zusammenwachsen
Hamburg möchte aber aus stadtentwicklungspolitischen Gründen, dass der Deckel auf rund zwei Kilometer verlängert wird. Dadurch würde der Stadtteil Bahrenfeld wieder zusammenwachsen. An den dann lärmgeschützten Rändern der Autobahn könnten beispielsweise Wohnungen gebaut werden. Auf dem Deckel selbst würde ein Park entstehen. Ein Mehrheit der Bürgerschaftsfraktionen unterstützt den Bau eines längeren Deckel.
Senator Horch sprach von einer „erheblichen finanziellen Mehrbelastung“ Hamburgs, sollte der längere Deckel errichtet werden. Allerdings sei die Reduzierung des Lärmbelastung in einer Stadt künftig „eine große Herausforderung“. Bernd Rothe von der bundeseigenen Projektgesellschaft Deges meinte, sollte der Senat rasch entscheiden, könnte man mit dem Planfeststellungsverfahren 2017 und dem Bau im Jahr 2019 beginnen.
Zwei weitere Deckel auf Hamburger Gebiet
Neben dem Deckel in Altona sind zwei weitere Deckel auf Hamburger Gebiet geplant. Mit den Bauarbeiten für den 550 Meter lange Deckel in Schnelsen wurde bereits begonnen. Für den 980 Meter langen Deckel im Bereich Stellingen sollen in der kommenden Woche die Aufträge vergeben werden.
In einem Zeitraum von zehn Jahren wird die A7 nördlich des Elbtunnels bis zum Bordesholmer Kreuz in Schleswig-Holstein saniert und erweitert. Die Verbreiterung von vier auf sechs Spuren in Schleswig-Holstein ist bereits im vollen Gange. Kiels Verkehrsminister Reinhard Meyer verwies darauf, dass erste Teile der erneuerten A7 im kommenden Herbst für den Verkehr freigegeben werden. Der Abschluss der Bauarbeiten in Schleswig-Holstein ist für den 31. Dezember 2018 terminiert.