Hamburg. Am Mittwoch erscheint ein groß dimensionierter Bildband mit Fotos von Michael Zapf. Er zeigt die Stadt von ihrer schönsten Seite.

Wahrscheinlich ist es der größte Hamburg-Bildband aller Zeiten: 29,7 mal 42 Zentimeter misst der Prachtband „Hamburg. Bilder einer großen Stadt“, der von morgen an im Buchhandel erhältlich ist. Die Fotografien sind von Michael Zapf,

Auch wenn die großformatigen Bilder des im Wachholtz Verlag erschienenen Buches im Lauf von nur zweieinhalb Jahren entstanden sind, betrachtet Michael Zapf sie als das Resultat einer mehr als drei Jahrzehnte währenden Auseinandersetzung mit dem Bild der Stadt. Bereits 1983 hat er damit begonnen, Hamburg zu fotografieren. Zunächst ging er von Bergedorf aus, seinem Heimatbezirk. Er beschäftigte sich mit vertrauten Motiven und war oft erstaunt, wie enorm sie sich zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten wandeln konnten. Mit der Kamera in der Hand machte er sich in Hamburg auf Entdeckungsreise und begegnete dabei auch den bekannten Motiven, den berühmten Bauwerken und Wahrzeichen der Stadt, mit einer Unvoreingenommenheit, die den Betrachter immer wieder überrascht. Natürlich geht es Zapf, der auch viel fürs Abendblatt fotografiert hat, um Ästhetik und Schönheit, aber immer auch darum, dem besonderen Charakter der Stadt auf die Spur zu kommen. „Nur weil ich die Stadt seit langer Zeit so intensiv beobachte, wusste ich, zu welchem Zeitpunkt und an welchen Standort ich fotografieren musste, um einen ganz bestimmten Stimmungswert zu erreichen“, sagte der Fotograf, der es als außerordentliche Chance betrachtet, ein Stadtporträt in diesem Format und dieser Opulenz schaffen zu können.

Auch für den Wachholtz Verlag ist es ein außergewöhnliches Projekt. „Wir haben uns für eine Auflage von 800 nummerierten Exemplaren entschieden, um dem Betrachter und Leser ein ganz exklusives Erlebnis zu bieten“, sagt Geschäftsführer Olaf Irlenkäuser, der schon vor längerer Zeit auf den Fotografen Michael Zapf aufmerksam wurde. „Die besondere Atmosphäre, die seinen Bildern eigen ist, kann man eigentlich nur in einem Buch wie diesem wiedergeben“, sagt Irlenkäuser, der das ziemlich kostspielige Editionsprojekt auch als Herausforderung begreift. In der Zeit der digitalen Bilderflut, in der jeder seine Bilder postet, wolle der Verlag einmal vorführen, wozu Bücher heute noch gut sind.

„Ein so hochwertiger Bildband kann nur dann gelingen, wenn alle Beteiligten, vom Fotografen über den Gestalter, den Hersteller, den Drucker und den Verleger, gemeinsam nach der höchsten Qualität streben“, sagt Irlenkäuser, der das Buch, das in einem handgefertigten Schuber geliefert wird, auch als eine Art „standespolitisches Statement“ betrachtet.

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© Wachholtz Murmann Publishers

Ein Buch in diesem großen Format ist für jeden Fotografen ein Glücksfall, denn nur hier können die Bilder ihre ästhetische Qualität voll entfalten. „Ich mag dieses Format auch, weil es die Möglichkeit bietet, mit den Augen Spaziergänge zu unternehmen und Details zu entdecken, die sonst verborgen blieben“, sagt Michael Zapf, der seinen neuen Bildband zugleich als visuelle Geschichtsschreibung versteht. Wer das Buch durchblättert, finden in den Bildern stets auch etwas, was sich kaum fotografieren lässt: die Atmosphäre, die Stimmung und das besondere Lebensgefühl dieser Stadt.

Hamburg. Bilder einer großen Stadt. Fotografien von Michael Zapf“, 192 Seiten, Wachholtz Murmann Publishers, 800 nummerierte Exemplare, 148,Euro