Hamburg. Die traditionsreiche Hamburger Schreibwarenkette wird aufgeteilt: Nur vier Wochen nach der Insolvenz sind drei Käufer gefunden.

Das Traditionsunternehmen Schacht & Westerich wird filetiert: Fünf Filialen gehen an drei Käufer, bislang sind aber nur 45 der 68 Arbeitsplätze gerettet. Vor vier Wochen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Nun steht fest: Der Insolvenzverwalter Tjark Thies hat drei Hamburger Filialen sowie den Onlineshop an zwei Hamburger Unternehmer verkauft, die sie in einem gemeinsamen Unternehmen weiterführen wollen.

Zeitgleich wurden eine Filiale und die Montblanc-Boutique in Bremen an die Bremer Schreibkultur GmbH verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Durch die Übertragungen der insgesamt fünf Filialen und des Onlineshops werden 45 der bislang 68 Arbeitsplätze erhalten. Der Geschäftsbetrieb des vor knapp 200 Jahren gegründeten Unternehmens läuft in den Hamburger Filialen im Alstertal Einkaufszentrum, Elbe Einkaufszentrum und Quarree Wandsbek weiter. Das gleiche gilt für die Bremer Filialen Katharinenklosterhof und die Montblanc-Boutique.

Für die Filiale im Hanseviertel konnte bislang kein Käufer gefunden werden. Der Druck durch den Onlinehandel, die teure 600-Quadratmeter-Fläche in Innenstadtlage und der geplante Umbau in der Nachbarschaft, der eine mehrmonatige Schließung der Filiale nötig macht, steht einem erfolgreichen Verkauf im Weg. "Die Filiale im Hanseviertel soll dennoch bis über das Weihnachtsgeschäft hinweg weitergeführt werden. Wir hoffen, bis dahin eine Lösung für den Erhalt der Filiale gefunden zu haben", so der Insolvenzverwalter.

"In diesem Handelssegment ist es besonders wichtig, für das Weihnachtsgeschäft solide aufgestellt zu sein, um Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden die nötige Ruhe und Sicherheit zu geben", sagt Thies von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte. "Insofern sind wir froh, dass wir den Verkauf nur vier Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgreich vollziehen konnten."