Hamburg. Beschwerden gibt es immer wieder. Seit einigen Jahren versucht die Stadtreinigung nun, die „Sackabfuhr“ zu reduzieren.

Sie sind in Hamburg oft ein Ärgernis: In den engen Altbauquartieren der Bezirke Altona, Mitte und Eimsbüttel holt die Stadtreinigung den Hausmüll vieler Bewohner immer noch in Müllsäcken ab. Gelegentlich stapeln sich die rosafarbenen Säcke tagelang, wie jüngst an der Keplerstraße in Ottensen, wie Abendblatt-Leser berichteten. Beschwerden, wie es sie laut Stadreinigung immer wieder gibt.

„Das liegt oft daran, dass die Leute ihren Müll rausbringen, wenn wir schon dort gewesen waren“, sagt ein Sprecher des städtischen Unternehmens. Oft würden Bürger die Müllsäcke aber auch ungeachtet der Abfuhrtermine abstellen, weil sie die Säcke nicht in der Wohnung lagern wollten.

Seit einigen Jahren versucht die Stadtreinigung nun, die „Sackabfuhr“ zu reduzieren. Im Karolinenviertel etwa wurden vor einiger Zeit unterirdische Sammelbehälter installiert, sogenannte Unterflursysteme. Mit vier derartigen Behältern konnten dort knapp 300 Müllsäcke aus dem Straßenbild entfernt werden, die sich dort sonst Woche für Woche gestapelt hätten.

In Eimsbüttel soll jetzt stellen­weise ein ähnliches System eingeführt werden. „Wir planen dort einen Modellversuch“, sagt der Sprecher. Noch stünden die genauen Straßenzüge nicht fest. Allerdings lässt sich ein solcher Sammelbehälter, der die Müllsäcke optisch verschwinden lässt, nicht überall einbauen, denn das Hamburger Wegegesetz erlaubt nicht das Lagern von Müll auf öffentlichem Grund. Und genau das ist auch der Grund, warum in Hamburg immer noch rund 13.000 Haushalte mit den Säcken hantieren müssen. Gerade in den Altbauquartieren ist der Platz für Müllcontainer zu eng. Und auch der Eimsbüttler Versuch kann sich nur auf jene Bürgersteige beschränken, die in der Wahrnehmung öffentlich sind, tatsächlich aber über privaten Grund führen.

Eine andere Lösung für unterirdische Behälter scheidet aus, weil man mit zu viel Protest rechnet: Theoretisch könnten auch Parkplätze entsprechend umgebaut werden – aber die sind eben auch sehr rar in diesen Quartieren.

Einen ähnlichen Modellversuch wie in Eimsbüttel fordert unterdessen auch die SPD in Altona – obwohl noch nicht ganz klar ist, wo die Unterflursysteme gebaut werden könnten, weil es die scheinbar öffentlichen, aber tatsächlich privaten Bürgersteige dort nicht gibt. Der Bezirk Altona müsse daher ein eigenes Pilotprojekt starten, um Erfahrungen zu sammeln, heißt es in der Begründung eines Antrags an die Bezirksversammlung.