Hamburg. In Hamburg-Marienthal wurde ein 26-Jähriger in einem Notquartier mit Stahlrohren verprügelt. 1000 Polizeieinsätze in diesem Jahr.
In der Nacht zum Mittwoch ist es in einer Flüchtlingsunterkunft an der Oktaviostraße in Hamburg-Marienthal zu einer Schlägerei unter Flüchtlingen gekommen. Dabei sei ein 26 Jahre alter Afghane von einer Gruppe Albanern verprügelt worden, wie die Polizei mitteilte. Es seien auch Stahlrohre und Metallteile eingesetzt worden.
Den Angaben zufolge warfen die Albaner dem 26-Jährigen vor, die „falsche Toilette“ benutzt zu haben und griffen ihn daraufhin an. Als die Beamten mit 14 Streifenwagen eintrafen war die Auseinandersetzung bereits beendet. Der 26-Jährige wurde mit Schmerzen in den Knien in einem Krankenwagen behandelt. Er erkannte einen seiner Angreifer wieder, den die Polizei vorübergehend in Gewahrsam nahm.
Seit Jahresbeginn gab es 81 Schlägereien in Flüchtlingsunterkünften, davon 34 seit Anfang September. Das gehe aus einer Auflistung von Polizeieinsätzen hervor, meldet die Tageszeitung "Die Welt" in ihrer Mittwochausgabe. Danach wurden die Ordnungshüter im laufenden Jahr mehr als 1000 Mal in Erstaufnahmen gerufen. Die Gründe waren den Angaben zufolge sehr unterschiedlich: Streits, Brandmeldungen, Diebstähle, Verkehrsbehinderungen, Vermisstenanzeigen bis hin zu Körperverletzungen und randalierenden Personen.
Psychologen sehen die Gründe dafür in der extremen Enge, dem Frust und der Verweildauer in den Unterkünften.