Volksdorf. Polizei rückt dreimal zu Schlägereien zwischen Afghanen, Tschetschenen und Russen aus. Acht Bewohner wurden vorläufig festgenommen.

Drei heftige Prügeleien mit mehreren Verletzten in einem Asylbewerberheim in Volksdorf haben die Polizei am Osterwochenende in Atem gehalten. Die Bilanz: Acht Bewohner wurden vorläufig festgenommen, ein 30-Jähriger befindet sich in Polizeigewahrsam.

Zunächst waren am Sonnabendnachmittag zwei Afghanen und eine Gruppe russischer und tschetschenischer Staatsangehöriger aneinandergeraten. Während des Streits auf dem Gelände der Unterkunft am Waldweg 185 musste ein Afghane, 20, mit Prellungen sowie seine 19-jährige Frau mit einer Schnittverletzung an der Hand ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Einen 17-jährigen Landsmann der beiden, der ebenfalls in den Streit verwickelt war, nahm die Polizei vorläufig fest. Er klagte auf dem Revier jedoch über starke Schmerzen in der Schulter. Der Jugendliche wurde daraufhin in eine Klinik gebracht.

Die Angreifer waren unterdessen geflüchtet. Fünf Funkstreifenwagen und die Bereitschaftspolizei waren im Einsatz, eine Sofortfahndung blieb erfolglos.

Am Sonntag rückte die Polizei mit sechs Streifenwagen erneut vor dem Asylbewerberheim an: Diesmal hatten zwei Afghanen (18 und 30 Jahre alt) einen 36-Jährigen geschlagen. Weitere Personen beteiligten sich an der wilden Rangelei. Ein 30-Jähriger wurde in Gewahrsam genommen.

Am Sonntagabend wurde die Polizei dann zum dritten Mal alarmiert: Sieben Afghanen (20 bis 22 Jahre alt) erlitten bei einer weiteren Schlägerei Prellungen, Schürfwunden und Hämatome. Nach ersten Ermittlungen war es erneut zu einer Prügelei zwischen einer Gruppe afghanischer Asylbewerber mit einer Gruppe russischstämmiger Männer gekommen.

Unterdessen fahndete die Polizei mit 13 Streifenwagen weiter nach den Sonntag früh geflüchteten sieben Asylbewerbern im Alter von 22 bis 35 Jahren. Die Polizisten konnten sie schließlich in Bergstedt vorläufig festnehmen. Die Beamten ließen die Flüchtlinge wenig später aber zurück ins Asylbewerberheim am Waldweg.

Die Hintergründe über die drei Prügeleien in der Asylbewerberunterkunft sind unklar. Polizeisprecher Holger Vehren: „Wir erleben es immer wieder, dass es in den engen Unterkünften zu Reibereien zwischen den Menschen aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen kommt.“ Die Kriminalpolizei ermittelt.