Altona-Altstadt. Alfons Hörmann lobt Hamburgs Konzept bei der Vorstellung der Olympia-Pläne. Bürger machten mehr als eintausend eigene Vorschläge.

Hamburg diskutiert Olympia. Auf drei Bürger- und vier Stadtwerkstätten kamen in diesem Jahr 1024 schriftliche Rückmeldungen, die jetzt die Behörde für Stadtentwicklung in einer Broschüre zusammengefasst hat. Viele Vorschläge sind dabei in die Olympiaplanung eingeflossen. Wie diese abschließend aussieht, stellte die Stadt am Freitagabend im Cruise Center Altona mehr als 800 Besuchern zwei Stunden lang vor.

„Olympia wird Hamburg ein großartiges sportliches und ein dauerhaftes städtebauliches Erbe hinterlassen“, sagte Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter in einer emotionalen Rede, in der sich seine Stimme vor Begeisterung wiederholt überschlug. Am Ende erhielt er für seine Ausführungen Standing Ovations. Walter: „Wir können auf dem Kleinen Grasbrook 8000 neue Wohnungen für 18.000 Menschen bauen und hier einmalige Lösungen schaffen, wie sie nur an wenigen Standorten möglich sind: mit viel Grün, wenig individuellem Verkehr und Parks direkt am Wasser.“ Ein Projekt dieser Dimension berge immer auch Risiken, aber die Chancen, die Stadt nachhaltig weiterzuentwickeln, seien weit größer.

„Mit Hamburg für Deutschland“ lautete das Motto des Abends, und Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bescheinigte der Stadt, bisher noch keine Fehler gemacht zu haben. „Wenn wir in diesem Stil so partnerschaftlich weiter zusammenarbeiten, kann es nur gut gehen“, sagte Hörmann in Richtung Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Innen- und Sportsenator Michael Neumann (SPD).

„Sport besitzt wie kein anderer gesellschaftlicher Bereich eine herausragende integrative Kraft. Es zählt nicht, wo du herkommst, sondern nur, wo du hin willst“, sagte Neumann. Ihm sei es gerade jetzt bewusst geworden, „welch kluge Entscheidung der Bürgermeister getroffen hat“, indem er das Thema Flüchtlinge und Olympia zusammengeführt habe. Auf beiden Feldern sei wichtig: „Was hast du zu geben? Und was bist du bereit zu machen?“

Peinlich war dann nur der Schlussakt der Jubel-Veranstaltung. NDR-Moderatorin Julia-Niharika Sen, die ansonsten charmant und souverän durch den Abend führte, fiel dem von ihr auf die Bühne gebetenen Olympiagegner Joachim Lau ständig ins Wort. Dabei hatte sie zuvor betont, wie wichtig es sei, auch kritische Stimmen zu hören. Später entschuldigte sich Bernhard Schwank, stellvertretender Geschäftsführer der Hamburger Bewerbungsgesellschaft, bei Lau für diesen Akt der Missachtung. (rg)