Hamburg. Der Bund und Hamburg haben sich bislang nicht über die Finanzierung der möglichen Olympischen Sommerspiele einigen können.
Die möglichen Olympischen Spiele in Hamburg werden teuer. Und eine Einigung mit einem wichtigen Geldgeber, dem Bund, scheint offenbar nicht so schnell zu erreichen.
Seit Donnerstag wissen die Hamburger, welche Summen auf die Stadt zukommen könnten. Knapp 15 Milliarden Euro würden Olympische und Paralympische Spiele 2024 alles in allem kosten. Das geht aus dem Finanzplan hervor, den Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, SPD, am Donnerstag vorstellte.
Demnach will sich die Stadt die Olympischen Spiele 2024 bis zu 200 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen. Verteilt auf die Jahre 2018 bis 2023 wären das insgesamt 1,2 Milliarden Euro. 3,636 Milliarden Euro sollen dabei von privaten Investoren aufgebracht werden. Weitere 3,814 Milliarden Erlöse sollen aus dem Verkauf von Grundstücken auf dem Kleinen Grasbrook kommen, aus Mieten und Pachten und aus den Einnahmen des Organisationskomitees OCOG (3,364 Milliarden).
Das soll Olympia 2024 in Hamburg kosten
In dem OCOG-Budget ist zudem ein Zuschuss des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) von einer Milliarde Euro enthalten, die gleiche Summe könnten nationale Sponsoren und Ausrüster in die Kasse bringen. Für den Verkauf der elf Millionen Eintrittskarten sind Einnahmen von 870 Millionen Euro angesetzt.
Keine Einigung in Sicht
Den Rest, der auf den Steuerzahler zukommenden Summe in Höhe von insgesamt 6,2 Milliarden Euro, müsste der Bund beisteuern. Doch eine rasche Einigung zwischen dem Bund und Hamburg bei der Finanzierung ist offensichtlich nicht in Sicht.
„Die Bundesregierung nimmt die von der Freien Hansestadt Hamburg gestern veröffentlichten Zahlen zu den geplanten Kosten für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zur Kenntnis“, teilte eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums am Freitag der Zeitung „Die Welt“ mit.
Gleichzeitig erklärte sie: „Eine Einigung konnte bisher noch nicht erreicht werden, die Gespräche zwischen Bund und Hamburg laufen weiter.“ In den bisherigen Gesprächen seien Hamburg großzügige Angebote unterbreitet worden, „die weit über die in der Vergangenheit zugesagten Beteiligungen hinausgingen“.
Scholz hatte am Donnerstag zudem erklärt, notfalls die Bewerbung der Hansestadt zurückzuziehen, sollte die Gefahr bestehen, dass Olympische Spiele die Finanzen der Stadt ruinieren.