Hamburg. Das Konzernergebnis soll nur noch bei 150 Millionen Euro liegen. HHLA trifft die Meldung zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat nach einer Vorstandssitzung am Montag eine Gewinnwarnung herausgegeben. Der Hafenkonzern erwartet nur noch ein Konzernergebnis (Ebit) von 150 Millionen Euro. Im Juli hatte die HHLA prognostiziert, das Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres halten zu können. 2014 betrug das Ebit 169,3 Millionen Euro. Grund für die Senkung der Prognose sind Rückgänge im Containerumschlag, die offenbar stärker ausfallen, als der Vorstand erwartet hat.

In seiner Ad-hoc-Meldung spricht der Vorstand von einer „anhaltend schwachen und weiterhin rückläufigen Mengenentwicklung im Segment Container“. Im Bereich Intermodal, also dem Hinterlandtransport, erwartet das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr aber einen starken Gewinnzuwachs. Die HHLA leidet unter dem schwachen Geschäft mit Russland, der Abwanderung einiger europäischer Container-Verteillinien nach Rotterdam sowie den Rückgängen im Asienverkehr. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, die zusammen mit ihren Partnerunternehmen der G6-Allianz für 40 Prozent des Umschlagsaufkommens im Hamburger Hafen sorgt, hat mehrfach Dienste aus Asien nach Europa gestrichen – zuletzt Mitte September. Die Reederei kündigte zudem an, im Oktober und November Rundreisen von den drei chinesischen Häfen Qingdau, Fuzhou und Ningbo westwärts auszusetzen.

Die HHLA trifft die Meldung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Sie hat nämlich gerade erst den weiteren Ausbau des Container Terminals Burchardkai bekannt gegeben: Lagersystem und Containerbahnhof werden erweitert. Für HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters ist die neuerliche Prognosesenkung ein Rückschlag. Bereits 2012 hatte er aufgrund der Schifffahrtskrise eine Gewinnwarnung herausgeben müssen.