Hamburg. Mehr als jeder zweite Berufsanfänger mit Hochschulreife kam im vergangenen Jahr ursprünglich nicht aus der Hansestadt.

Ausbildungsplätze in Hamburger Unternehmen sind ein Magnet für Abiturienten aus anderen Bundesländern. Mehr als jeder zweite (52 Prozent) der Berufsanfänger mit Hochschulreife kam im vergangenen Jahr ursprünglich nicht aus der Hansestadt. Und: Erstmals stammten mehr als 1000 der neuen auswärtigen Auszubildenden aus weiter entfernt liegenden Regionen Deutschlands und nicht aus den Nachbarbundesländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn damit die Hamburger Wirtschaft weiter floriert, brauchen wir tüchtige, junge Leute aus ganz Deutschland“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) bei der Vorstellung des Ausbildungsreports 2015 im Rathaus.

Demnach ging die Zahl der in Hamburg neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr zwar um etwa 120 (0,9 Prozent) auf gut 13.400 zurück. Doch war der Rückgang damit nicht so stark wie im Bundesdurchschnitt. Deutschlandweit sank die Zahl der Ausbildungsplätze sogar um 1,4 Prozent. Rabe sagte, Rückschläge im Außenhandel mit Russland und China gehörten zu den Gründen für die sinkende Zahl der Lehrstellen.

Fast 40 Prozent der neuen Auszubildenden 2014 hatten in Hamburg das Abitur oder die Fachhochschulreife, knapp ein Viertel einen Hauptschulabschluss. Sowohl der Anteil der Abiturienten als auch der der Hauptschüler unter den neuen Auszubildenden stieg. Die Interpretation der Ausbildungsstatistiker lautet: Die viel befürchtete Verdrängung von Hauptschülern durch die hohe Zahl von Abiturienten in Hamburg findet auf dem Ausbildungsmarkt der Hansestadt nicht statt.