Gütersloh/ Hamburg. Bildung entscheidet oftmals über den beruflichen Erfolg. Doch in Hamburg nutzen nur wenige Menschen die Chancen zur Weiterbildung.
Etwa jeder siebte Hamburger ab 25 Jahren (13,5 Prozent) nutzt mindestens einmal im Jahr Weiterbildungsmöglichkeiten. Das teilte die Bertelsmann-Stiftung am Mittwoch unter Berufung auf die zentralen Ergebnisse des Deutschen Weiterbildungsatlas in Gütersloh mit. Damit liegt die Hansestadt genau im Bundesdurchschnitt (13,5 ). Im Ländervergleich hat Hessen (16,0), Baden-Württemberg (15,7) und Bayern (14,8) die höchsten Quoten.
Die Weiterbildungschancen seien ungleich verteilt, sagte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger. „Gerade die Geringqualifizierten, die am meisten profitieren könnten, haben zu geringe Weiterbildungschancen.“ Denn insgesamt liegt die Weiterbildungsquote in dieser Gruppe deutlich niedriger als bei höher qualifizierten Menschen, zeigt der Weiterbildungsatlas. In Hamburg nutzten zwar mit 7,7 Prozent überdurchschnittlich viele ein Weiterbildungsangebot (bundesweit: 6,7), es ist aber noch Luft nach oben, konstatiert die Studie.
Generell gilt nach Angaben der Experten: Sowohl die Qualifikationen der Bevölkerung als auch die Wirtschaftskraft vor Ort wirken sich positiv auf die Weiterbildungsteilnahme aus. Der Weiterbildungsatlas hat auch untersucht, inwieweit die Regionen ihre strukturellen Voraussetzungen auch tatsächlich nutzen. Bei dieser sogenannten Potenzialausschöpfung steht Hamburg schlecht da. Die Hansestadt sei als Schlusslicht des Ländervergleichs extrem schwach bei der Chancenverwertung, heißt es in der Studie.
Basis der Untersuchung sind Zahlen des Mikrozensus von 2007 bis 2012, bei dem pro Jahr rund 800 000 Deutsche befragt wurden.