Berlin/ Hamburg. Als der Notruf einging, war das Schiff zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Sea Watch-Initiator: “EU trägt die Verantwortung.“
Die private „Sea Watch“-Initiative zur Rettung von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer hat die EU nach dem jüngsten Unglück scharf angegriffen. „Die Verantwortung für diese Toten und dafür, dass sich das Mittelmeer in ein Massengrab verwandelt, trägt die Europäische Union“, kritisierte „Sea Watch“-Initiator Harald Höppner am Donnerstag. „Erst mit ihrer Politik, Flüchtenden jegliche Wege zur legalen Einreise zu verweigern, zwingt die EU Menschen auf die Boote.“
Auch der in Hamburg umgebaute Fischkutter der Initiative aus Brandenburg habe den Notruf am Vortag erhalten, hieß es. Das Schiff sei aber vor Tripolis und damit zu weit entfernt gewesen, um eingreifen zu können. „Wir sind bestürzt über die erneute Tragödie auf dem Mittelmeer.“