Hamburg. Nach dem Studium wollen Studenten laut einer Umfrage am liebsten in die Hansestadt. Auf Platz zwei kommt München, dann Berlin.
Überraschend für überzeugte Hanseaten ist die Studie vielleicht nicht, aber dennoch erfreulich: Laut einer Befragung unter 1009 Studenten wollen die meisten Universitätsabsolventen nach ihrem Abschluss in Hamburg arbeiten. Auf Platz zwei kommt München, dann Berlin.
Mehr als elf Prozent der deutschsprachigen Studenten nennen Hamburg als Wunscharbeitsort, immerhin noch neun Prozent zieht es in den Süden nach München und 8,9 Prozent wollen in Berlin ins Berufsleben einsteigen. Es folgen Köln (4,9 Prozent), Wien (4,5 Prozent) und Frankfurt (3,3 Prozent). Englands Hauptstadt London landet auf Platz 7 (3,3 Prozent), gefolgt von Düsseldorf mit drei Prozent und Stuttgart (2,6 Prozent). Mit 2,6 Prozent schafft es Leipzig gerade so in die Auflistung an zehnter Stelle.
Für das Beliebtheitsranking hat die Stellenvermittlungsplattform Talerio Studenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt – egal, ob sie an Universitäten in Kleinstädten oder in Metropolen studiert haben. Dabei wurde keine Auswahl vorgegeben, die Studierenden und Absolventen konnten jede beliebige Wunschstadt nennen.
So sehr Hamburg sich vielleicht über Platz 1 freuen kann, zeige das Ranking aber auch, dass es für Mittelständler in kleinen und mittelgroßen Städten anscheinend schwerer ist, für qualifizierte junge Menschen überhaupt attraktiv zu sein, sagt der Geschäftsführer der Vermittlungsplattform, Marlon Litz-Rosenzweig.
Den Grund für die Attraktivität Hamburgs sieht Knut Böhrnsen von der Arbeitsagentur in Hamburg weniger in der Schönheit der Stadt als viel mehr in der Vielfalt der Beschäftigungsfelder: „In erster Linie geht es den Absolventen um den Job, aber Hamburg bietet auch ein großes kulturelles und sportliches Angebot. Die Wohnsituation ist angespannt, aber nicht aussichtslos.“ Es gibt eine Bandbreite an Unternehmen und Branchen: „Die Stadt hat viele Stellen in der Dienstleistung zu bieten. Viele Unternehmensberatungen und Consultingfirmen sind hier ansässig“, so Böhrnsen. Nicht nur Hamburg, auch die Metropolregion sei beliebt: Viele arbeiten in der Hansestadt, wohnen aber außerhalb. 300.000 Beschäftigte pendeln jeden Tag vom Umland in die Stadt.
Befragt nach Wunschjobs im Ausland, bevorzugen die Studenten und Absolventen das europäische Ausland: 60 Prozent wollen in Europa bleiben, 24 Prozent möchten in den USA beruflich durchstarten, ohne Vorliebe für eine Stadt. Den Wechsel in eine völlig andere Kultur streben nur sehr wenige an: Nur acht Prozent würden ihre Karriere in Asien beginnen.