Hohe Mieten, wenig Leerstand und immer mehr Studenten: Nur in München ist es schwerer, ein WG-Zimmer oder eine preisgünstige kleine Wohnung zu finden als in der Hansestadt.

Hamburg. Hamburger Studenten haben es besonders schwer, eine günstige Unterkunft zu finden. Deutschlandweit ist die Situation nur in München angespannter als in der Hansestadt. Das geht aus dem bundesweiten Ranking aller Hochschulstädte 2014 durch den Berliner Immobilienentwickler GBI AG hervor.

Insgesamt wurden 81 Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studenten auf 22 Faktoren von WG-Preisen bis hin zu Erstsemester-Zahlen untersucht und mit einem Punktesystem ausgewertet. Demnach hat sich die Wohnsituation von Studenten zum Wintersemester 2014/2015 besonders in den Metropolen verschlechtert.

Hamburg belegt im Ranking zur Anspannung des studentischen Wohnungsmarktes den 2. Platz, mit 73 Punkten - genau wie im Vorjahr.

Für besonders hohen Druck auf den studentischen Wohnungsmarkt sorgen in Hamburg folgende Faktoren:

- Das bereits zuvor hohe Mietniveau ist auf 10,40 Euro pro Quadratmeter gestiegen (2013: 10,30 Euro), der Mittelwert (Median) über alle untersuchten Hochschulstädte liegt bei 7,20 Euro/m².

- Ein WG-Zimmer in der Hansestadt kostet unverändert 400,00 Euro (2013: 400,00 Euro). Die Nachfrager sind auch bereit, diese Beträge zu bezahlen. Der Mittelwert liegt bei 300,00 Euro.

- Zuletzt zogen mehr als 17.000 junge 18- bis 29-Jährige mehr in die Stadt als weggezogen sind, und die Zahl ist noch einmal deutlich gestiegen.

- Die Studierendenzahl liegt inzwischen bei mehr als 80.000 und steigt seit mehreren deutlich: (WiSe 12/13) 80.847 (WiSe 11/12: 75.415). Durchschnittlich haben die 81 untersuchten Universitätsstädte 20.206 Studenten.

- Die Erstsemester-Zahlen sind weiter gestiegen, sodass ein riesiger Druck für den studentischen Wohnungsmarkt entsteht: (WiSe 12/13) 12.405 (WiSe 11/12: 12.030). Der Mittelwert für alle 81 untersuchten Hochschulstädte liegt bei 3575.

- Auch die Zahl der Berufsschüler in der Stadt ist hoch und sorgt für zusätzlichen Druck auf den Markt für Kleinwohnungen: 41.790 Berufsschüler

- Die Leerstandsquote bei Immobilen ist mit 1,6 Prozent niedriger als der Bundesdurchschnitt (4,5 Prozent).

GBI-Analyst Stefan Brauckmann sieht die Städte auf den ersten rund 32 Plätzen im kritischen Bereich. Nach seiner Auswertung gehören dazu alle Hochschul-Standorte, die mehr als 35 Punkte beim GBI-Scoring erreichen. Hier würden Angebot und Nachfrage bezüglich kleiner Apartments so spürbar auseinander driften, dass auch in Zukunft ein deutlicher Mangel herrscht.