Hamburg/Kiel . Touristenmagnet Norddeutschland: Anstieg an Gäste- und Übernachtungszahlen in Hamburg und Schleswig-Holstein von Januar bis Mai.

Im Mai haben mehr Touristen Urlaub in Hamburg gemacht als im gleichen Monat des Vorjahres. Wie das Statstikamt Nord am Mittwoch mitteilte, stieg die Anzahl der Gäste im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent auf 571.000. Übernachtungen wurden knapp 1,2 Millionen gemeldet, das sind 5,2 Prozent mehr als im Mai 2014.

Dabei kam gut ein Fünftel (21 Prozent) der Gäste aus dem Ausland, die meisten von ihnen aus der Schweiz, Dänemark, Großbritannien, Österreich und den Niederlanden. Ausländische Besucher buchten insgesamt 269.000 Übernachtungen, ein Plus von 4,5 Prozent. Das Übernachtungsaufkommen von Gästen aus Deutschland erreichte 918.000 Nächte (plus 5,4 Prozent). Im Durchschnitt waren in Hamburger Beherbergungsstätten 66,5 Prozent der Betten ausgebucht.

In den ersten fünf Monaten des Jahres stieg die Zahl der Gästeankünfte gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 4,6 Prozent, die der Übernachtungen um 6,1 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Touristen betrug zwei Tage.

Tourismusboom in Schleswig-Holstein geht weiter

Auch Schleswig-Holstein behauptet sich als Touristenmagnet und setzt sich gegen die Konkurreten Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern durch. Die Branche sei im Norden auf einem nachhaltigen Wachstumskurs, stellte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch fest. Er stützt seine Analyse auf die jüngsten Angaben des Statistikamtes.

In den ersten fünf Monaten des Jahres kamen 2,23 Millionen Übernachtungsgäste in das nördlichste Bundesland und damit 7,5 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen in Häusern mit jeweils mindestens zehn Gästebetten nahm um 6,7 Prozent auf 7,74 Millionen zu, berichtete das Statistikamt am Mittwoch weiter. Damit blieb jeder Gast im Durchschnitt 3,5 Tage im Land.

Mit kräftigen Zuwächsen um 14,5 Prozent bei den Gästen (773.000) und 14,7 Prozent bei den Übernachtungen (2,74 Millionen) trug der Mai erheblich zu der positiven Fünf-Monate-Bilanz bei.

Die Ostseeküste profitierte von den steigenden Zahlen stärker als die Nordseeküste. In Lübeck stieg die Zahl der Übernachtungen von Januar bis Mai sogar um 12 Prozent auf 501.000. Da konnte Kiel mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 239.000 nicht mithalten. Die Statistik erfasst 3805 Beherbergungsstätten und 261 Campingplätze.

Wachstumspotenziale außerhalb des Sommers

„Damit hat die Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein den nötigen Rückenwind für einen guten Start in die Sommersaison 2015“, sagte Minister Meyer zu den jüngsten Zahlen. Die herausragenden Mai-Werte passten in den langfristigen Wachstumstrend des Tourismusgewerbes im Land. Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen hätten in den ersten fünf Monaten des Jahres mit Zuwächsen bei Gästen und Übernachtungen zwischen 4,1 und 4,7 Prozent nur durchschnittliche Werte erzielt, sagte Meyer. Schleswig-Holstein gelinge es zunehmend, seine Wachstumspotenziale außerhalb der Sommersaison zu nutzen.

Das Mai-Ergebnis wurde allerdings dadurch positiv beeinflusst, dass die Pfingstfeiertage in diesen Monat fielen und nicht in den Juni wie im Vorjahr. „Ein gutes Monatsergebnis war dadurch vorhersehbar, doch die nun ermittelten Zuwachsraten übertreffen alle Erwartungen“, bilanzierte Meyer. „Schleswig-Holstein erweist sich im Ländervergleich einmal mehr als das wachstumsstärkste Bundesland.“ Mit seiner Tourismusstrategie 2025 habe das Land richtige Impulse gesetzt und die Tourismuswirtschaft auf einen nachhaltigen Wachstumskurs gebracht.