Hamburg. Lombardsbrücke noch bis 22. August voll gesperrt. Rückstau bis Hauptbahnhof. Tausende Autofahrer quälten sich durch Berufsverkehr.

Verstopfte Straßen, genervte Autofahrer, Stau in der Stadt – am Montag zeigte sich, wie sehr sich die Sperrung der Lombardsbrücke und des Wallringtunnels auf den Verkehr auswirkt. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) twitterten am Morgen: „Verkehr im Innenstadt­bereich nun zusammengebrochen“.

Tausende Autofahrer quälten sich durch den Berufsverkehr, noch um 10.30 Uhr stauten sich die Autos bis Amsinckstraße und Heidenkampsweg. In umgekehrter Richtung ein ähnliches Bild: Auf Höhe Fernsehturm/Messe kam der Verkehr nur noch stockend voran. Zudem waren laut Verkehrsleitzentrale etliche Nebenstraßen verstopft. Wer vom Hauptbahnhof kam und Richtung Lombardsbrücke fuhr, musste auf die Kennedybrücke ausweichen. Der Verkehr staute sich deshalb bis zum Hauptbahnhof zurück. Immer wieder hörte man Gehupe, sah Autofahrer wild die Spuren wechseln und ruckartig Gas geben, wenn die Straße mal kurz frei war. Vor Ungeduld fuhren Autos mit zwei Reifen über den Bordstein, auch auf dem Rechtsabbieger vom Dammtor, Richtung Neuer Jungfernstieg, hieß es: Nichts geht mehr. So verlor ein Harley-Fahrer gegen 11 Uhr die Nerven und fuhr, sogar auf der falschen Seite, über den Radweg.

Schuld an der Misere sind umfangreiche Bauarbeiten: Seit Ende Juni ist der Wallringtunnel gesperrt, seit Sonntag auch die Lombardsbrücke ab der Kreuzung Esplanade/Neuer Jungfernstieg, die Vollsperrung dauert bis zum 22. August. Eine Maßnahme im Zeichen der Verkehrssicherheit, sagte Susanne Meinecke, Sprecherin der Verkehrsbehörde. Zurzeit wird die Fahrbahndecke auf der Lombardsbrücke erneuert. Der Wallringtunnel erhält eine neue Sicherheits- und Brandschutztechnik, außerdem wird die Kreuzung Ferdinandstor/Ballindamm umgebaut und ist teilweise gesperrt. Im November soll alles fertig sein. „Würden wir die Bauarbeiten nicht gleichzeitig durchführen, würde uns der gesamte Umbau drei Jahre Zeit kosten“, sagte Meinecke.

Die Situation wird sich nach Auffassung der Verkehrsleitzentrale rasch entspannen – erfahrungsgemäß passten sich die Autofahrer an und fänden alternative Wege zum Ziel. Meinecke: „Autofahrer sollten sich fragen, ob sie ihr Ziel nicht auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen oder den letzten Kilometer zur Arbeit zu Fuß zurücklegen könnten.“