Hamburg. Aber in Spitzenlagen ist der Anstieg noch nicht gestoppt. Viele Neubauprojekte liegen nicht mehr in den Toplagen.

Auf dem Markt für neue Eigentumswohnungen in Hamburg zeichnet sich teilweise erstmals eine leichte Preisberuhigung ab. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Qua­dratmeter Wohnfläche ist im ersten Halbjahr 2015 erstmals seit 2012 gesunken. Das geht aus einer Studie des Maklers Grossmann & Berger hervor, der dazu den gesamten Neubaumarkt der Stadt analysierte. Danach sank der Durchschnittspreis pro Quadratmeter um zwei Prozent auf 4700 Euro. Vor allem von 2013 auf 2014 waren die Preise um 16 Prozent gestiegen. In den Jahren 2010 bis 2013 lag der Durchschnittspreis pro Quadratmeter noch bei 4000 Euro.

Ob es sich um eine tatsächliche Preiswende handelt, ist noch nicht sicher. Das Hamburger Maklerunternehmen führt die Entwicklung vor allem auf ein verändertes Angebot zurück. Viele Neubauprojekte liegen nicht mehr in den Toplagen wie Alsterdorf, Altona, Eppendorf, Ottensen, St. Georg oder Uhlenhorst. Im ersten Halbjahr wurden 50 Projekte mit zusammen 972 Einheiten registriert.

„Zwei Drittel dieser Wohnungen werden aber außerhalb der Toplagen errichtet, was Einfluss auf die durchschnittliche Preisentwicklung hat“, sagt Frank Stolz, Bereichsleiter Neubau bei Grossmann & Berger. „Die Grundstücke in den gefragten Lagen sind sehr rar“, begründet Stolz die Entwicklung. Preisdämpfend kann auch der Zuwachs an neuen Projekten wirken. Denn mit den knapp 1000 neuen Wohnungen im ersten Halbjahr wurden schon 62 Prozent des Vorjahreswerts erreicht.

Die Preise für Neubauwohnungen in den nicht so gefragten Lagen liegen deutlich unter dem Durchschnittspreis von 4700 Euro pro Quadratmeter. Dazu zählen Rissen, Farmsen-Berne, Eißendorf, Wandsbek und weitere nicht so zentrale Standorte. Beim Projekt Neusurenland in Farmsen-Berne, das im Rohbau fertiggestellt ist, kostet der Quadratmeter 3400 Euro. Gerade begann die Vermarktung von 45 Eigentumswohnungen auf der Sinstorfer Höhe. Auch hier müssen Käufer für den Quadratmeter 3450 Euro ausgeben.

Die Toplagen sind fast doppelt so teuer. „In diesem Segment sind die Preise im ersten Halbjahr nochmals um drei Prozent auf 6100 Euro pro Quadratmeter gestiegen“, sagt Stolz. Noch dramatischer ist die Preisentwicklung, wenn man den Durchschnittspreis pro Objekt nur in den Toplagen betrachtet. Er stieg um 27 Prozent auf 762.000 Euro. „Das liegt daran, dass darunter besonders teure Objekte sind“, sagt Stolz. Dabei handelt es sich um 46 Stadthäuser, die mit zu den Eigentumswohnungen gerechnet werden und von denen 31 mehr als eine Million kosteten. 1,6 Millionen Euro mussten die Käufer für das teuerste Stadthaus ausgeben. Dafür bekommen sie 250 Quadratmeter in sehr gefragter Lage – auf der Uhlenhorst.