Hamburg. Der 63-Jährige wolle im Oktober in den Ruhestand gehen. Beweggründe sind unklar. Von Selle spielte wichtige Rolle im Fall Gysi.
Hamburgs Generalstaatsanwalt Lutz von Selle (63) geht zum 1. Oktober in den Ruhestand. Seine Position werde zeitnah neu ausgeschrieben, teilte die Justizbehörde am Dienstag mit. Das Hamburgische Beamtengesetz erlaubt die Pensionierung mit 63 auf Antrag. Über die Beweggründe von Selles wurde nichts bekannt.
„Er hat die Entscheidung für sich getroffen, ohne Druck“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Zuletzt spielte von Selle eine wichtige Rolle im Streit um die Ermittlungen gegen den Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi. Der zuständige Hamburger Staatsanwalt wollte keine Anklage wegen des Verdachts einer falschen eidesstattlichen Versicherung gegen Gysi erheben, von Selle verlangte dagegen genau dies. In dem Verfahren geht es um mögliche Stasi-Kontakte des einstigen SED-Funktionärs. (dpa)