Hamburg. Bei den Studenten stößt Hamburgs Bewerbung um die Sommerspiele 2024 auf harte Kritik.„Anti-Olympia-Kongress“ geplant.

Die Hochschulen spielen in den Plänen des Senats für die Olympiabewerbung eine wichtige Rolle. So sollen angehende Betriebswirte die Entwicklung des Verkehrsaufkommens untersuchen, die HafenCity Universität beschäftigt sich mit der „Festivalisierung“ und der Nachhaltigkeit von urbanen Großveranstaltungen, und das UKE könnte mit Ärzten und seinen 3000 Medizin-Studenten bei der Betreuung von Sportlern helfen.

Doch bei den Studenten stößt Hamburgs Bewerbung um die Sommerspiele 2024 zumindest offiziell auf harte Kritik. So hat das Studierenden-Parlament der Universität beschlossen, sich dem „NOlympia“-Bündnis anzuschließen. Und kürzlich wurde an der Uni ein „Anti-Olympisches Komitee“ gegründet. Es ruft unter anderem zur Teilnahme an einer Demonstration am 4. Juli auf. Sie beginnt um 14.30 Uhr am Hansaplatz in St. Georg.

Außerdem will das Komitee im Oktober einen „Anti-Olympia-Kongress“ veranstalten, bei dem Wissenschaftler und Olympiagegner aus aller Welt einen „Faktencheck“ erarbeiten sollen, der die Kritik an dem Großereignis vertieft. Schließlich soll vor dem Referendum am 29. November eine „Anti-Olympische Woche“ mit weiteren Aktionen stattfinden.

„Wir Studenten wollen keine weiteren Prestigeprojekte in Hamburg“, sagte Sedat Kaya vom Anti-Olympischen Komitee. Die ursprüngliche, völkerbindende Idee der Spiele sei ja „gar nicht so verkehrt“, ergänzte Maike
Paetzel vom AStA der Uni. „Die olympischen Spiele der vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass die Kommerz-Spiele des IOC in Wahrheit Profite für Großkonzerne, Milliardenkosten für die öffentliche Hand, verschärfte Gentrifizierung, Zerstörung der Umwelt und massive Überwachung und Militarisierung bedeuten.“ Ihr Kollege Artur Brückmann forderte vom Senat, lieber in eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung zu investieren.

Die CDU-nahe Hochschulgruppe RCDS kritisierte die Anti-Olympia-Kampagne des AStA als rechtswidrig. „Es geht dem AStA nicht um eine kritische Diskussion, sondern darum, den Studierenden eine Meinung vorzukauen. Mit Interessenvertretung hat das nichts mehr zu tun.“