Hamburg. Bisheriger Favorit ist überraschend aus dem Rennen. Der neue Mann gilt als Experte und wurde vom Aufsichtsrat am Mittwoch bestätigt.
Die Entscheidung für die Nachfolge von Hochbahn-Chef Günter Elste ist gefallen: Der Aufsichtsrat der Hamburger Hochbahn unter Vorsitz von Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) hat am Mittwoch Henrik Falk zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen.
Der 45-Jährige soll künftig die Geschicke des stadteigenen Verkehrsunternehmens, das einschließlich der Töchter rund 7000 Mitarbeiter hat, leiten. Der Jurist gilt als ausgewiesener Branchenexperte und ist seit November 2008 als Vorstand für Finanzen und Vertrieb bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) verantwortlich.
Aufsichtsrat muss Hochbahn-Personalie noch zustimmen
Zunächst galt Philipp Nölling, der bis Juni 2014 kaufmännischer Geschäftsführer der Hermes Logistik Gruppe Deutschland war, als Favorit von Hochbahn-Chef Günter Elste, der am Jahresende in den Ruhestand geht, und Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD), der die Findungskommission leitete. Doch innerhalb der Kommission und in dem Umfeld gab es offensichtlich Widerstand gegen Nölling, Sohn von Ex-Finanzsenator Wilhelm Nölling (SPD).
Da Philipp Nölling noch keine Erfahrung in einem Verkehrsunternehmen gesammelt habe, wurde kritisiert, er sei branchenfremd. Die Position des Vorstandsvorsitzenden der Hamburger Hochbahn gehört zu den wichtigsten Posten, die die Stadt zu vergeben hat. Zwei Jahrzehnte übt Günter Elste dieses Amt aus und hat das Verkehrsunternehmen erfolgreich geführt. Jahr für Jahr werden neue Fahrgastrekorde verzeichnet. Im vergangenen Jahr fuhren rund 436 Millionen Fahrgäste mit Bus und Bahn - auch in diesem Jahr ist die Tendenz weiter steigend.