Nach gut zwei Tagen Vollsperrung ist die A7 zwischen der Anschlussstelle Schnelsen und dem Dreieck Nordwest wieder freigegeben worden.

Schnelsen. Die Autobahn 7 ist wieder für den Verkehr frei. Man sei sogar ein wenig früher mit den Arbeiten fertig geworden, sagte der Sprecher von Via Solutions Nord, Caspar Hamel, am Montagmorgen.

Die A7 war wegen des Abrisses der Brücke Frohmestraße seit Freitagabend zwischen dem Autobahnkreuz Nordwest und der Anschlussstelle Schnelsen gesperrt gewesen.

Am ersten Juliwochenende muss die A7 erneut für 55 Stunden gesperrt werden. Dann wird die Brücke Heidlohstraße abgerissen und durch eine provisorische Brücke ersetzt.

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Diese A7-Bauprojekte erwarten Autofahrer in den kommenden Jahren:

1. Abschnitt Landesgrenze–Dreieck Bordesholm: Auf den fast 60 Kilometern wird die Autobahn um zwei auf sechs Fahrspuren erweitert. Das Investitionsvolumen beträgt 338,5 Millionen Euro. Die Arbeiten erfolgen auf der Grundlage eines neuen Betriebs- und Finanzierungsmodells. Der Bund hat Sanierung und Erweiterung sowie den Betrieb über 30 Jahre auf die Via Solutions Nord übertragen – einer aus mehreren Unternehmen bestehende Projektgesellschaft.

Der Projektstart erfolgte am 29. September 2014. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wird im Jahr 2018 gerechnet. Während der gesamten Bauzeit müssen vier Fahrspuren zur Verfügung stehen. Nach den Worten von Via-Solutions-Sprecher Caspar Hamel werden in den kommenden drei Jahren noch mehrere Brücken abgerissen. „Dazu ist es notwendig, ein-, zweimal im Jahr die Autobahn eine Nacht lang vollständig zu sperren.“

Die einzelnen Bauabschnitte seien über die gesamte Strecke verteilt. Dazwischen gibt es immer wieder Bereiche, in denen die Autobahn ohne Einschränkung zur Verfügung stehe. „Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass zwischen den Baustellen eine fünf Kilometer lange Entspannungsphase möglich ist“, sagt Hamel. Die längste Baustelle sei derzeit 10,6 Kilometer lang.

2. Abschnitt Schnelsen: Das Autobahnteilstück vom Dreieck Nordwest bis zur Landesgrenze wird von vier auf sechs Fahrstreifen erweitert. Dazu gehört in Schnelsen die Errichtung eines 540 Meter langen Lärmschutztunnels. An diesem Wochenende sowie an einem weiteren Anfang Juli ist die A 7 von Freitag bis Montag gesperrt, damit die Brücken Frohmestraße und Heidloh­straße durch Provisorien ersetzt werden können. Laut Wirtschaftsbehörde muss die A 7 während der Bauphase vereinzelt gesperrt werden, so für Abbruch und Neubau der Brücke Niendorfer Gehege und beim Testbetrieb sowie der Inbetriebnahme des Tunnels. Allerdings besteht auch hier die Vorgabe, während der Bauzeit die bisherige Zahl an Fahrspuren aufrechtzuerhalten. Die erste Tunnelröhre soll bereits Ende kommenden Jahres fertig sein, das gesamte Projekt Ende 2018.

3. Abschnitt Stellingen: Die Autobahnstrecke zwischen der Anschlussstelle Stellingen und dem Dreieck Nordwest gilt als eines der am meisten befahrenen Teilstücke in Deutschland. Täglich passieren im Durchschnitt 155.000 Fahrzeuge diesen Abschnitt. Neben der Erweiterung um zwei Fahrspuren wird ein 980 Meter langer Lärmschutztunnel errichtet.

Vorgeschrieben ist, dass während der Bauzeit mindestens sechs Fahrspuren offen gehalten werden. Allerdings sind die Spuren schmaler, und es gibt eine Geschwindigkeitsbeschränkung. Nach Angaben der Wirtschaftsbehörde muss die A 7 gesperrt werden, wenn die Überführung Wördemanns Weg abgerissen wird. Auch für den Testbetrieb und die Inbetriebnahme des Lärmschutztunnels wird die Trasse kurzzeitig abgeriegelt. Die Planung sieht im Bereich Stellingen eine Bauzeit zwischen 2015 und 2019 vor.

4. Langenfelder Brücke: Seit Juni dieses Jahres wird die 400 Meter lange Langenfelder Brücke erneuert und verbreitert. Der östliche Brückenteil wurde bereits abgerissen. Die Brücke führt über 17 Bahngleise. Die besondere Herausforderung besteht darin, dass nicht nur der Verkehr auf der Autobahn, sondern auch der Bahnverkehr unter der Brücke während der gesamten Bauzeit gewährleistet werden muss. Hier verkehren Fernverkehrszüge in Richtung Norden ebenso wie die S-Bahn nach Halstenbek und Pinneberg. Außerdem liegt die Brücke unweit des Bahnbetriebswerks Hamburg-Eidelstedt. Dort wird ein großer Teil der ICE-Züge der Bahn gewartet. Eine Vollsperrung ist nicht vorgesehen. Während der Bauzeit wird der Verkehr jeweils auf schmaleren Spuren über einen Brückenteil geführt. Bereits 2016 soll der östliche Brückenteil saniert, 2018 das gesamte Projekt umgesetzt sein. Die Investitionssumme beträgt rund 80 Millionen Euro.

5. Abschnitt Altona: Am wenigsten klar ist bislang die Planung im Bereich Altona. Sicher ist, dass die A 7 von sechs auf acht Streifen ausgebaut und ein 730 Meter langer Lärmschutztunnel errichtet werden wird. Hamburg würde den Tunnel aus stadtentwicklungspolitischen Gründen gern auf 2030 Meter verlängern. Die Mehrkosten liegen bei rund 100 Millionen Euro. Ursprünglich war geplant, dass Hamburg die Flächen am Rand der dann überdeckelten A 7 an Wohnungsunternehmen verkauft. Dadurch sollte die zusätzliche Investitionssumme eingenommen werden. Inzwischen gibt es Zweifel daran, dass genügend Geld zusammenkommt.

Nach Darstellung der Wirtschaftsbehörde können derzeit keine Aussagen über mögliche Sperrungen der Autobahntrasse getroffen werden. Allerdings machten Testbetrieb und Inbetriebnahme des Tunnels eine Vollsperrung der Autobahn erforderlich. Die Zahl der derzeit vorhandenen Fahrspuren soll aber während der Bauphase aufrechterhalten bleiben. Grobplanungen sehen in Altona den Baustart für das Jahr 2019 vor. Im Jahr 2022 will man fertig sein.

6. Hochstraße Elbmarsch: Vom südlichen Ausgang des Elbtunnels wird die A 7 auf einer Strecke von 3,8 Kilometern auf einer Brücke mit 660 Pfeilern geführt. Dieser Streckenabschnitt soll saniert und von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Die Installation von jeweils einer zusätzlichen Spur in jede Fahrtrichtung ist von den Erbauern der Brücke bereits eingeplant worden. Zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen wurde eine Lücke von etwa elf Metern gelassen. Diese kann für zusätzliche Stützen, Träger und Fahrbahnen genutzt werden.

Nach Angaben der Wirtschaftsbehörde befindet sich das Projekt noch in der Planungsphase, sodass bislang keine detaillierten Bauabläufe vorliegen. Sämtliche Bauarbeiten sollten jedoch bei fließendem Verkehr stattfinden. Unklar ist, ob das bestehende Bauwerk wirklich nur saniert oder nicht doch in Gänze ersetzt werden muss. Dann könnten die Bauarbeiten länger dauern und der Eingriff in den fließenden Verkehr erheblich stärker ausfallen. Eine Umsetzung des Projekts ist zwischen 2018 und 2023 geplant.

7. Anbindung der A 26: Die Bauarbeiten für den Lückenschluss zwischen der A 7 und der A 26 sollen eigentlich noch in diesem Jahr starten. Auf Hamburger Gebiet ist die Trasse etwa acht Kilometer lang. Allerdings gibt es Streit zwischen der Wirtschaftsbehörde und dem Bund für Naturschutz in Deutschland (BUND). Die Umweltschützer werfen der Behörde vor, sich nicht an gemeinsame Verabredungen zu halten und die Schaffung eines Grüngürtels zu behindern. Der BUND drohte damit, die Trassenführung vor Gericht anzufechten. Sollte die Organisation recht bekommen, würde das Projekt um viele Jahre zurückgeworfen.

Setzt sich die Behörde am Ende durch, sind die Auswirkungen für den laufenden Verkehr auf der A 7 verhältnismäßig gering, da es sich um einen Neubau handelt. Den Planungen zufolge soll die A 26 über das neu zu schaffende Dreieck Süderelbe an die A 7 angeschlossen werden. Die Gesamtkosten werden offiziell mit rund 210 Millionen Euro angegeben.

8. Östliche Weiterführung der A 26: Die Verbindung zwischen der A 7 und der A 1 – die östliche Weiterführung der A 26 – befindet sich in der Planung. Der Baubeginn ist derzeit für das Jahr 2017 vorgesehen. Auch hier werden die Auswirkungen auf den laufenden Verkehr auf der A 7 eher gering ausfallen.