Hamburg. Laut eines Untersuchungsberichtes der BFU klagten Piloten bei einem Anflug auf Hamburg über einen stark stechenden Geruch im Cockpit.

Bei einem Landeanflug auf Hamburg hat es bereits am 2. Januar eine „schwere Störung“ gegeben. Das geht aus dem Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hervor, der den Vorfall untersucht hat. Demnach hatten Die Piloten eines Airbus A321 Probleme mit der Atemluft im Cockpit. Die Piloten konnten die Maschine nach Aufsetzen der Sauerstoffmasken aber sicher landen. Verletzte gab es dem Bericht zufolge aber keine. Laut Informationen von „NDR Info“ handelte es sich dabei um eine Maschine der Lufthansa.

Bereits im Steigflug auf dem Flug von Frankfurt/Main nach Hamburg habe das Kabinenpersonal unangenehme Gerüche wahrgenommen, die dann nach kurzer Zeit wieder verschwanden. Im Anflug auf Hamburg setzte dann ein „zunehmender, stark stechender Geruch“ ein, wie es in dem Bericht heißt.

Beide Piloten sollen Aufzeichnungen zufolge den Geruch als sehr intensiv und unangenehm empfunden haben. Weiter heißt es, dass die Piloten über plötzliches Unwohlsein und Kribbeln in den Fingern klagten. Die Piloten setzten daraufhin die Sauerstoffmasken auf und konnten so den Flieger sicher landen.

Eine anschließende Messung der Kabinenluft und eine technische Untersuchung des Flugzeuges erbrachten keine Ergebnisse.

Auch Probleme beim A320

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich dem Bericht zufolge eine Woche später, am 9. Januar, bei einem Anflug eines A320 auf den Flughafen Köln/Bonn. Auch dort gab es eine Geruchsentwicklung im Cockpit. Dem Bericht nach klagten beide Piloten über eine „deutliche körperliche Einschränkung“. Die Piloten setzten ihre Sauerstoffmasken auf. Nach wenigen Atemzügen unter den Masken sollen sie eine Besserung verspürt haben. Die Landung verlief ebenfalls mit Sauerstoffmasken und ohne Probleme. Zwei Flugbegleiter, die sich in der Nähe der Kabinentür befanden, berichteten ebenfalls über Übelkeit, Kribbeln in den Fingern und einer Beeinträchtigung ihrer Wahrnehmungsfähigkeit.

Im Dezember 2010 hatte es einen ähnlichen Fall gegeben. Damals war bei ein Airbus A319 von Germanwings im Anflug auf Köln/Bonn ebenfalls eine „massive Geruchsentwicklung“ aufgetreten. Die Beschwerden des Co-Piloten waren so stark, dass er nicht mehr arbeiten konnte. Der Pilot landete die Maschine mit 149 Menschen an Bord.

Der Fall blieb trotz Untersuchung ungeklärt. „Es hat ein heftiges Ereignis gegeben, das steht außer Frage. Seine Entstehung konnte aber nicht ermittelt werden“, sagte Untersuchungsführer Johann Reuß nach Abschluss der Untersuchungen 2013 in Braunschweig. Technische Ursachen könnten ausgeschlossen werden, auch auf eine Vergiftung habe es keine Hinweise gegeben. (HA)