Hamburg. Absurd: Tourismus-Experten empfehlen Übernachtung in Lüneburg oder Kiel. Sonnenwetter, Helene-Fischer-Konzerte führen zum Boom.
Wer spontan das Wochenende in Hamburg verbringen will, hat schlechte Karten: Alle Hotels sind so gut wie ausgebucht. Die Hamburg Tourismus GmbH teilte dem Hamburger Abendblatt am Freitag mit, dass kein Zimmer in der City mehr verfügbar sei. Der Dienst bei der Tourist Information im Hauptbahnhof sei derzeit kein dankbarer Job, denn die ankommenden Touristen müssten auf andere Ziele verwiesen werden. „Wir suchen dann Zimmer etwa in Lüneburg oder Kiel für die Gäste“, sagte Sascha Albertsen, Leiter Kommunikation der Hamburg Tourismus GmbH, dem Abendblatt.
In diesen Tagen kommen mehrere Faktoren zusammen, die Hamburg für Gäste so attraktiv machen. „Zwei Konzerte von Helene Fischer und der Feiertag Fronleichnam im Süden, da ist die Stadt voll“, ergänzt Albertsen. Auch das gute Wetter habe dazu geführt, dass viele Touristen einen Wochenend-Trip in die Hansestadt geplant hätten.
Selbst Betriebe, die sonst hauptsächlich von Geschäftsleuten gebucht werden, sind restlos besetzt. Etwa das Hotel Atlantic oder das Hotel Le Méridien an der Außenalster. „Wir sind von Donnerstag bis Sonntag komplett voll“, sagt Andreas Kirsch vom Hotel Le Méridien.
„Für Ihren Reisezeitraum sind an diesem Ort keine Hotels für Onlinebuchungen frei gemeldet. Eine erweiterte Suche im Umkreis von 50 km ergab keine weiteren verfügbaren Hotels“, hieß es zwischenzeitlich auf der HRS-Seite, sobald als Ziel „Hamburg“ eingegeben wurde. Wenn einzelne Zimmer auf dem Internetportal kurzfristig zurückgegeben wurden, gab es für wenige Minuten Kapazitäten in der City zu Preisen wie in London oder Zürich: Das letzte Zimmer im Zwei-Sterne-Haus Oase Zentrum in St. Georg kostete 349 Euro (sonst 44 bis 99 Euro). Das Arcotel Rubin verlangte 444 Euro für ein Doppelzimmer ohne Frühstück (sonst ab 104 Euro).
Lesen Sie einen ausführlichen Hintergrund dazu in der Sonnabendausgabe des Hamburger Abendblatts