Hamburg. Die Kritiker befürchten Kostenexplosion, Verdrängung einkommensschwacher Bewohner und überzogene Sicherheitsmaßnahmen.

Mehrere Hundert Menschen haben in Hamburg-Wilhelmsburg gegen die Olympia-Bewerbung der Hansestadt protestiert.

Rund 300 Demonstranten beteiligten sich nach Polizeiangaben vom Sonntag an dem Protestzug. Auf Transparenten stand „Olympia-Wahnsinn stoppen“, „Nolympia weil Hamburg nur verlieren kann“ und „Demokratie statt Olympia“. Die Kritiker der Bewerbung befürchten unter anderem eine Kostenexplosion, Verdrängung einkommensschwacher Bewohner aus betroffenen Stadtteilen und überzogene Sicherheitsmaßnahmen. Die Veranstaltung verlief nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle.

Erst am Donnerstag hatte die Hamburgische Bürgerschaft den Weg für das geplante Olympia-Referendum freigemacht. Dafür änderte das Parlament mit großer Mehrheit die Verfassung der Hansestadt. Auf Anregung oder mit Zustimmung des Senats kann die Bürgerschaft künftig mit Zwei-Drittel-Mehrheit ein sogenanntes Bürgerschaftsreferendum auch zu anderen wichtigen Themen beschließen.

Bereits Ende November sollen die Hamburger über die Bewerbung für Olympia 2024 abstimmen. Kritik an dem Vorstoß von SPD, Grünen und CDU kommt unter anderem von den Linken. Der Verein „Mehr Demokratie“ befürchtet, dass ein „Referendum von oben“ die „Volksgesetzgebung von unten“ aushebeln könnte.

(dpa)