Hamburg. Seit 2003 ist Peter Zantop in Haft. Jetzt steht er erneut vor Gericht. Er soll einen Mithäftling mit heißem Essen beworfen haben.
Einer der berüchtigsten Schwerverbrecher Hamburgs steht ab kommender Woche erneut vor Gericht – wegen gefährlicher Körperverletzung. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Auftragsmörder Peter Zantop soll als Strafgefangener der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel einem Mitgefangenen eine Schale mit heißem Essen direkt ins Gesicht geworfen haben. Dadurch erlitt dieser Verbrennungen ersten und zweiten Grades am Ohr und am Unterarm.
Im Jahr 2003 hatte das Landgericht den heute 56-Jährigen zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Nach Auffassung des Gerichts hatte Zantop den schwedischen Autohändler Stellan Alfredsson (damals 30) und den damals 70 Jahre alten Rentner Günter Steppan getötet - jeweils im Auftrag von Hintermännern, die ihn dafür angeheuert hatten.
Mit dem Urteil gegen Zantop sowie die Mitangeklagten Dogan I. und Mehmet Y. (neun Monate, bzw. sechseinhalb Jahre Haft) endete der bis dahin längste Strafprozess der Hansestadt. Fast 300 Verhandlungstage und 150 Zeugenbefragungen waren nötig, um den komplexen Fall aufzuklären.
Zantop hatte vor den Taten an Alfredsson und Steppan bereits 18 Jahre in Haft gesessen. Ein Gutachter bescheinigte ihm markante Persönlichkeitsstörungen. Wann immer er aus dem Gefängnis entlassen wurde, verübte er neue Gewalttaten. Auch deshalb griff das Gericht zur Höchststrafe. (HA)