Hafencity . Bekanntlich läuft der Panikrocker nur nachts um die Alster. Nun soll er auf Deck fit gehalten werden. Nebenbei singt er auch noch.
Für Langschläfer Udo Lindenberg, 68, war es tatsächlich ein sehr früher Termin. Am Freitag, 13 Uhr, setzte er seinen Hut und die Sonnenbrille auf. Kurz darauf traf der Rocker auf eine 1,82 Meter große blonde Frau mit braunen Augen, Maria Höfl-Riesch, 31.
Die Skirennläuferin und dreimalige Olympia-Siegerin aus Oberbayern wird sich in den nächsten acht Tagen besonders um Udos Fitness kümmern. Beide heuerten dafür auf der MS „Europa 2“ an, die am Freitagnachmittag in der HafenCity lag. Auf dem Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse bietet die Sportlerin neuerdings ein Fitnesskonzept für Passagiere an. „BeYou verknüpft Ausdauer und Krafttraining“, sagt Maria Höfl-Riesch, die darin eigene Trainingserfahrungen verarbeitet hat. Udo Lindenberg wird die Passagiere der ersten Reise nach dem zweiwöchigen Aufenthalt bei Blohm + Voss mit musikalischen Auftritten unterhalten. Schließlich schätze auch er inzwischen die angenehme Art des Reisens auf dem Wasser.
Während das Kreuzfahrtschiff in den nächsten Tagen Kurs auf die westeuropäische Küste nimmt, kann sich auch der Altrocker der Trainingsprozedur der alpinen Sportlerin unterziehen. „Maria wird mich konditionieren“, raunte er mit rauer Stimme und verwies auf seine nächtlichen Joggingtouren rund um die Alster.
„Ich“, sagt er, „bin ein Nachtexperte und laufe so schnell um die Alster, dass man mich nicht sieht.“ Bei dem Törn hofft Udo Lindenberg auf weitere Tipps für seine körperliche Ertüchtigung, für die wohl kaum eine besser geeignet sei als „Maria, die schnelle Flugkatze“, wie er leicht schmunzelnd sagte.
Bevor das Schiff ablegte, gab Udo Lindenberg am Freitag in der „Sansibar“ seinen Song „Cello“ zum besten. Wenig später überreichte er Karl J. Pojer, dem Vorsitzenden des Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, eines seiner Likörelle-Gemälde. Es wird künftig über dem künstlichen Kamin in der „Sansibar“ hängen.
Die solventen Passagiere haben übrigens bei jeder Reise die Möglichkeit, das Fitnesskonzept der erfolgreichen Skirennläuferin kennenzulernen – auch wenn sie nur bei ausgesuchten Törns dabei sein wird. Die MS „Europa 2“ (Kapazität: 500 Passagiere) war vor zwei Jahren in Hamburg getauft worden.