Hamburg. Sperrungen an der Alster, Unfall auf der A 7: Das Nervenkostüm vieler Autofahrer wird in Hamburg derzeit auf eine harte Probe gestellt.
Straßensperrungen in der Innenstadt und ein Lkw-Unfall auf der Autobahn 7 haben am ersten Arbeitstag nach dem Osterfeiertagen für kilometerlange Staus und stockenden Verkehr in und um Hamburg gesorgt. Die Gründe: Baustellen in der City und neue Arbeiten für die Busbeschleunigung in Winterhude am Mühlenkamp.
„Wir hatten praktisch im gesamten Innenstadtbereich Staus“, sagte Thorsten Jensen, Sprecher der Verkehrsleitzentrale. Wer beispielsweise aus Barmbek, Eimsbüttel oder auch von den Elbbrücken mit dem Auto Richtung Innenstadt wollte, brauchte Geduld: Auf der Amsinckstraße, Spaldingstraße, Anckelmannsplatz, im Bereich Sechslingspforte/An der Alster sowie Schröderstift- und Rentzelstraße ging zeitweise nichts mehr. Ursache waren Sperrungen des Wallringtunnels und der Lombardsbrücke. „Noch bis 13. April bleibt der Wallringtunnel komplett gesperrt, die Kreuzung Ferdinandstor kann nur in Nord-Süd-Richtung und umgekehrt befahren werden. Alle anderen Fahrtrichtungen innerhalb der Kreuzung sowie die Lombardsbrücke werden gesperrt“, sagte Jensen. Der Grund sind umfangreiche Umbaumaßnahmen im Bereich der Kreuzung Ferdinandstor.
Am Mühlenkamp hat am Dienstag der zweite Abschnitt der Baumaßnahmen für die Busbeschleunigung zwischen Körnerstraße und Poelchaukamp begonnen. Dafür wurde der Mühlenkamp von der Gertigstraße bis zur Körnerstraße stadteinwärts zur Einbahnstraße. Die Folge: Rückstaus bis Dehnheide. Die Einbahnstraßenregelung gilt noch bis Donnerstag. Von Freitag an bis 13. April wird der Straßenabschnitt für den Autoverkehr voll gesperrt.
Zufahrten für Anlieger und Lieferanten sollen laut Verkehrsbehörde in Absprache mit der Baufirma aber möglich sein. Vom 13. April bis zum 24. Mai folgt dann erneut eine Einbahnstraßenregelung zwischen Poelchaukamp und Gertigstraße stadteinwärts. Am Himmelfahrt- und Pfingstwochenende wird der Abschnitt jeweils wieder voll gesperrt.
Auf der A 7 war der Verkehr gestern Richtung Norden in den frühen Morgenstunden völlig zum Erliegen gekommen. Ein mit Küchenmöbeln beladener Sattelzug war in der Nacht zu Dienstag um 1.15 Uhr kurz hinter dem Dreieck Nordwest von der Fahrbahn abgekommen und umgestürzt. Dabei verletzte sich der 50 Jahre alte Fahrer des 40-Tonners leicht. Sein Beifahrer, 54, der in der Koje schlief, kam mit Prellungen und einem leichten Schleudertrauma davon. Großes Glück hatte eine Familie mit zwei Kindern im Alter von zwei und sechs Jahren, deren Auto vom kippenden Laster getroffen wurde: Alle vier Insassen blieben unverletzt.
Weil das Gespann die gesamte Straße blockierte, blieb die Autobahn Richtung Norden stundenlang voll gesperrt. Die Autos stauten sich ab Moorburg auf bis zu 15 Kilometern Länge. In der Gegenrichtung kam der Verkehr ab Quickborn Richtung Dreieck Nordwest auf fünf Kilometer ins Stocken. Erst sechs Stunden nach dem Unfall, um 7.15 Uhr, gelang es Feuerwehrleuten, den umgestürzten Sattelzug mit einem Kran aufzurichten. Zuvor mussten Helfer die Küchenmöbel entladen. Am Vormittag wurde eine Fahrspur in Richtung Norden wieder freigegeben, mittags waren alle Spuren frei.
Zur Unfallursache gibt es noch keine Erkenntnisse. „Der Lkw ist kurz auf den Grünstreifen abgekommen. Der Fahrer wollte offenbar schnell zurücklenken. Dabei kam der Laster ins Schleudern und kippte auf die Seite“, sagte Polizeisprecherin Tanja von der Ahé dem Hamburger Abendblatt. Auch in der Gegenrichtung kam es zu Staus. Der Grund: gaffende Autofahrer, die ihre Autos abbremsten um Handyfotos zu machten.