Hamburg/Kiel . Zu der Kundgebung kamen 700 Beschäftige. Sie fordern eine 36-Stunden-Woche. Warnstreik kurz vor Ostern trifft Hamburger und Schleswig-Holsteiner

Zahlreiche Postkunden haben in Hamburg und Schleswig-Holstein vergeblich auf ihre Osterpäckchen und Briefe gewartet. Bei einem bundesweiten Warnstreik legten nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di auch in Hamburg und Schleswig-Holstein zahlreiche Postboten die Arbeit nieder. In der Hansestadt waren unter anderem die Brief- und Paketzustellbereiche Bergedorf, Harburg, Eppendorf und Barmbek betroffen. In Schleswig-Holstein ruhte die Arbeit unter anderem in Lübeck, Pinneberg, Quickborn, Ratzeburg und Flensburg. Zu Streikkundgebung vor dem Hamburger Gewerkschaftshaus kamen nach Ver.di-Angaben bis zu 700 Beschäftigte.

Ver.di kämpft bei der Post für Arbeitszeitverkürzungen – von 38,5 auf 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich – für die 140.000 tariflich bezahlten Mitarbeiter des Unternehmens und will die Ausgliederung von Beschäftigten in Regionalgesellschaften mit geringerer Bezahlung verhindern. „Die Beschäftigten stehen hinter der Ver.di-Forderung zur Verkürzung der Arbeitszeit als Kompensation für den Vertragsbruch der Post. Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht streikwütig, aber durchaus konfliktfähig“, sagt Lars-Uwe Rieck, Landesfachbereichsleiter Postdienste Nord/Hamburg.

Das Post-Management hatte verschiedene Ideen zur Verkürzung und Flexibilisierung von Arbeitszeiten vorgelegt, aber die Frage des Lohnausgleichs ausgeklammert. Die Friedenspflicht zum gekündigten Tarifvertrag Arbeitszeit lief zum 1. April um Mitternacht aus.

Die Arbeitgeber lehnten die Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich in der ersten Verhandlungsrunde am 19. März ab und legten kein Angebot vor. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14. April in Berlin statt.