Hamburg. Wünsche reichen von Gastronomie bis Beleuchtung. Für Grünanlage und das Bismarckdenkmal stehen insgesamt 13 Millionen Euro bereit.

Die Bürgerbeteiligung für die Umgestaltung des Alten Elbparks auf St. Pauli und in der Neustadt hat begonnen. Das Interesse sei erfreulich groß, und es habe schon viele Vorschläge von Anwohnern, aber auch von Hamburgern aus anderen Stadtteilen gegeben. Zu einer ersten Informationsveranstaltungs seien 80 Teilnehmer gekommen, es habe auch schon einen gemeinsamen Rundgang durch den Park gegeben, sagte Sascha Bartz, der die Bürgerbeteiligung koordiniert.

Zudem wurden vier Büros beauftragt, die unter Berücksichtigung der Bürgerwünsche die Konzepte für die Umgestaltung der neun Hektar großen Grünanlage erarbeiten sollen.

Stadt und Bund haben jeweils 6,5 Millionen Euro – insgesamt 13 Millionen – für die Verschönerung der Alten Elbparks zur Verfügung gestellt. Von den 13 Millionen soll rund die Hälfte für das vom Verfall bedrohte Bismarckdenkmal zur Verfügung gestellt werden. Ein Ingenieurbüro wurde von der Stadt beauftragt und erstellt zur Zeit drei Planungsvarianten, wie das Denkmal saniert werden könnte. Das bestätigte Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte dem Abendblatt.

Das 1906 errichtete Monument thront im Alten Elbpark und ist mit 34 Metern das größte Denkmal der Hansestadt – und außerdem die weltgrößte Statue von Otto von Bismarck (1815–1898), der auch der Eiserne Kanzler genannt wurde.

Obwohl es heute zu den Wahrzeichen der Hansestadt gehört und vom Hafen aus gut sichtbar ist, wurde das Denkmal über Jahre vernachlässigt. Heute ist das Denkmal mit Graffiti beschmiert, und in der Umgebung liegt achtlos weggeworfener Müll, darunter viele Bierflaschen, herum.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Katakomben unter dem Denkmal zu Luftschutzkellern ausgebaut. Nach 1945 wurden die Kriegsschäden notdürftig beseitigt. Doch durch Risse drang Feuchtigkeit ein, Stahlträger verrosteten, das Betonfundament bröckelte. Das Denkmal hat sich geneigt. Die nach 1939 eingebauten Betondecken driften heute nach außen. Um den Druck aufzufangen, müsse ein Ringanker aus Stahlbeton gebaut werden, sagt Matthias Gebauer vom Ingenieurbüro Grassl. Erst dann sei das Denkmal wieder standsicher.

Wann mit der dringend notwendigen Sanierung des Denkmals begonnen wird, steht laut Bezirkssprecherin Sorina Weiland noch nicht fest. Offen ist auch, ob ein Teil des Denkmals im Inneren künftig für Gastronomie oder eine Eventfläche genutzt wird. Gastronomen sollen nach Abendblatt-Informationen bereits ihr Interesse signalisiert haben. Dafür gibt es allerdings schon einen Zeitplan, wie es bei den Planungen für die Umgestaltung des Alten Elbparks weiter gehen soll: „Die Entwürfe der vier beauftragten Büros, sollen auf einer Informationsveranstaltung Ende April vorgestellt werden, und die Bürger können dann auch ihren Favoriten benennen“, sagte Koordinator Sascha Bartz.

Danach werde dann das Bezirksamt in Abstimmung mit dem City-Ausschuss einem Konzept den Zuschlag erteilen. Das dann beauftragte Büro werde von Juni an mit den Bürgern in Workshops weitere Ideen sammeln und das Konzept dementsprechend überarbeiten, sagt Bartz, Die finale Präsentation vor dem City-Ausschuss und den Bürgern soll im Sommer folgen. Im Herbst könnte dann mit der Umsetzung begonnen werden,

Die Wünsche der Bürger sind umfangreich: Der Park soll als Anwohnerpark mit Kulturdenkmal gestaltet werden. Auch eine Gastronomie im Park, gehört zu den Vorschlägen. Der Alte Elbpark sollte ein einheitliches Wegesystem und außerdem eine Beleuchtung erhalten.