Hamburg. Drei Museen stellen die Biografien mit Hamburg verbundener Komponisten vor. Quartier soll lebendiges Bild der Musikgeschichte zeigen.

Das „KomponistenQuartier“ in der Hamburger Neustadt ist am Mittwoch von Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) feierlich eröffnet worden. Drei neue Museen stellen auf 200 Quadratmetern die Biografien der mit Hamburg verbundenen Komponisten Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Adolf Hasse vor, wie die Kulturbehörde mitteilte. Schirmherr ist der Dirigent Kent Nagano (63), der im September 2015 neuer Generalmusikdirektor an der Hamburgischen Staatsoper wird.

Mit vielen Bezügen zur Stadt- und Zeitgeschichte soll im KomponistenQuartier ein lebendiges Bild von Hamburgs Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts gezeigt werden. Mit der Eröffnung sei ein wichtiger Schritt getan, die Herkunft der Musikstadt Hamburg mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, sagte Kultursenatorin Kisseler.

Von Tafelklavier bis Clavichord

Das Ausstellungskonzept verbindet Wissensvermittlung mit Erleben: Es gibt historische Objekte, Rauminszenierungen und Medienstationen mit Musikbeispielen sowie Hörfeatures und Filmen zum individuellen Erkunden. Zu den Highlights zählt das Modell einer barocken Opern-Bühne, das einen Blick hinter die Kulissen damaliger Musiktheater erlaubt. Zu sehen sind Musikinstrumente wie das Tafelklavier, an dem Johannes Brahms einst unterrichtete, ein Clavichord, dem von Carl Philipp Emanuel Bach präferierten Instrument, sowie ein wertvolles Spinett, das zur Musik von Georg Philipp Telemann gehört.

Das KomponistenQuartier will regelmäßig Vorträge und Konzerte im benachbarten Lichtwarksaal anbieten. Die in einem Dachverein zusammengeschlossenen Komponistengesellschaften entwickeln hierfür gemeinsam Konzepte, laden Musiker und Referenten ein. Unterstützung erhält das KomponistenQuartier dabei von der Hochschule für Musik und Theater, die das Projekt von Beginn an begleitet.

Einrichtung kostete rund 800.000 Euro

Am Sonnabend (21. März) startet zum 330. Geburtstag von Johann Sebastian Bach eine Konzertreihe mit der Gambistin Simone Eckert und ihrem Ensemble Hamburger Ratsmusik, das zum Eröffnungsjahr Ensemble in Residence in der Peterstraße ist.

In den historisch rekonstruierten Hamburger Bürger- und Kaufmannshäusern in der Peterstraße gibt es bereits seit 1971 das Brahms-Museum. 2011 folgte die Eröffnung des Telemann-Museums. Die drei neuen Museen für Telemann, Bach und Hasse ergänzen nun die bestehenden Museen. Die Einrichtung kostete rund 800.000 Euro. Zusammen gehören sie zum ersten Abschnitt eines Projekts, das durch die Carl-Toepfer-Stiftung realisiert wurde. Weitere Räume mit Ausstellungen für Fanny und Felix Mendelssohn und Gustav Mahler sind geplant. Die Kulturbehörde beteiligt sich seit 2013 mit 30.000 Euro im Jahr am Projekt, die Bezirksversammlung Hamburg Mitte mit 50.000 Euro.