Hamburg. Die mutmaßlichen Brandstifter sind zwischen 16 und 21 Jahre alt. Offenbar hatte die Tat keinen islamistischen Hintergrund.
Die Hamburger Polizei hat am Mittwochvormittag neun junge Männer festgenommen, die für den Brandanschlag bei der Hamburger Morgenpost ("Mopo") verantwortlich sein sollen. Nach Polizeiangaben sind insgesamt zwölf Wohnungen durchsucht worden.
Die Männer werden beschuldigt, in der Nacht zum 11. Januar mehrere Steine und mindestens einen Brandsatz in das Verlagshaus an der Griegstraße geworfen zu haben. Eine Nacht zuvor hatten Täter eine versuchte schwere Brandstiftung auf die nahe gelegene Max-Brauer-Schule verübt. Erste Erkenntnisse ergaben schnell, dass die Taten in Verbindung miteinander stehen und mutmaßlich von einem bestimmten Personenkreis verübt wurden.
Die Ermittlungen führten schließlich auf die Spur von neun Tatverdächtigen im Alter von 16 bis 21 Jahren nigerianischer, kamerunischer, türkischer und deutscher Herkunft. Alle sind kriminalpolizeilich bereits in Erscheinung getreten und kommen aus dem nahen Tatortumfeld mit zum Teil ehemaligen Verbindungen zur angegriffenen Schule.
Die Polizei geht derzeit nicht davon aus, dass der Brandsschlag einen islamistischen Hintergrund hatte. Dieser war vermutet worden, weil die „Mopo“ nach dem Terroranschlag in Paris als einzige Zeitung in Norddeutschland die islamkritischen Karikaturen des Magazins „Charlie Hebdo“ abgedruckt hatte.
Seit der Tat waren die Hamburger Staatsanwaltschaft und in der Spitze bis zu 70 Beamte aus allen Bereichen der Polizei mit den Ermittlungen befasst. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. (HA)