Hamburg. Die Verkehrstoten sind im vergangenen Jahr in Hamburg deutlich gestiegen. Die Blitzer-Anlagen zeigen deutliche Mängel auf.
Die Zahlen sind alarmierend: Im vergangenen Jahr sind insgesamt 38 Menschen auf Hamburgs Straßen ums Leben gekommen. Das waren 12 mehr als im Vorjahr - ein Anstieg von 46,2 Prozent. Doch welche Maßnahmen ergreift die Stadt gegen die steigende Zahl an Rasern, Dränglern und Rotlichtfahrern? 31 stationäre Überwachungsanlagen sollen die Autofahrer zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr verleiten.
Doch nun kommt heraus: Alle vier bis fünf Tage fällt ein Überwachungsgerät aus. Das geht aus der Senatsantwort des verkehrspolitischen Sprechers der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Klaus-Peter Hesse, hervor. „Solche Ausfallzeiten gehen gar nicht. Der Senat geht fahrlässig mit der Verkehrssicherheit in unserer Stadt um“, sagte Hesse dem Abendblatt.
Hamburg verfügt über 21 Geschwindigkeits-Blitzer. In den vergangenen vier Jahren (2011-2014) fielen die Geräte insgesamt 210 Monate aus. Das entspricht einer Ausfallquote von 20,8 Prozent. Noch besorgniserregender lesen sich die Zahlen der Ausfälle der zehn Rotlicht-Blitzer in Hamburg. Im selben Zeitraum waren diese Anlagen 113 Monate außer Betrieb, was sogar einer Ausfallquote von 23,5 Prozent entspricht. „Der Senat darf nicht warten, bis Menschen durch Rotlichtfahrer sterben“, kritisiert Hesse.
Stadt plant neue Überwachungsanlage
Die Stadt prüft derzeit die Einrichtung einer kombinierten Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlage für die Kreuzung Wandsbeker Marktstraße/Wandsbeker Allee/Robert-Schuman-Brücke/Rüterstraße.
Neben den stationären Überwachungsanlagen hat die Polizei im vergangenen Jahr noch 4924 Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. 2013 waren es noch 683 Kontrollen mehr. Die mobile Rotlichtüberwachung ist dagegen gestiegen: Von 554 Kontrollen 2013 auf 806 im vergangenen Jahr. 2014 gab es zudem 27 Großkontrollen durch die Polizei, 2013 waren es noch 36.
Im vergangenen Jahr hat Hamburg rund 4,6 Millionen Euro durch Geschwindigkeitsanlagen eingenommen. Das ist ein Rückgang von rund 600.000 Euro zum Vorjahr. Bei den Rotlicht-Blitzern sind sie dagegen um 70.000 Euro auf 949.941 Euro gestiegen.